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Umweltschützer stoppen Weiterbau der A 20

06.11.2013 13:42 Uhr
Umweltschützer stoppen Weiterbau der A 20
Der Weiterbau der Autobahn A 20 in Schleswig-Holstein verzögert sich um mindestens zwei Jahre
© Foto: Picture Alliance/dpa/Carsten Rehder

Das Bundesverwaltungsgericht hat den Ausbau der Autobahn bei Bad Segeberg in Schleswig-Holstein wegen Klagen von Umweltschutzverbände ausgebremst. Die Transportbranche ist empört.

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Leipzig/Suhl. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat den geplanten Weiterbau der A 20 bei Bad Segeberg in Schleswig-Holstein gestoppt. Die Richter gaben den Klagen der Umweltschutzverbände BUND und Nabu statt. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt von Weede bis Wittenborn sei rechtswidrig und nicht vollziehbar, entschied der 9. Senat des Gerichts am Mittwoch. Die Verträglichkeitsuntersuchungen des Landes seien zu Recht beanstandet worden, sagte der Vorsitzende Richter. Nach Ansicht des Gerichts wurde nicht gründlich genug geprüft, welche Auswirkungen der Autobahnbau in diesem Abschnitt auf das streng geschützte Gebiet der Segeberger Kalkberghöhle hat. Es ist das größte bekannte Fledermausgebiet mit mehr als 20.000 Tieren, die dort überwintern.

Transportbranche ist empört: Fledermäuse wichtiger als Bürger

Der Baustopp der A20 zwischen Bad Segeberg und der A7 durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ist bei den Transportunternehmen in Schleswig-Holstein und Jütland mit Empörung und Sorge aufgenommen worden. Grund: die Transporteure hatten auf diese Strecke und die A21 zwischen Bad Segeberg und der A1 bei Bargteheide als Bypass gehofft, um die geplante Großbaustelle auf der A7 bei Hamburg umfahren zu können. Daraus wird jetzt nichts. Der  Baustopp wirft die Fertigstellung des Bauprojektes um mindestens zwei Jahre bis 2019 zurück, wie aus dem schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium zu hören ist. Nun müsste der Schwerverkehr über die B206 und durch Bad Segeberg rollen. „Das ist Demokratie. 20.000 Fledermäuse haben sich gegen 16.500 Bad Segeberger durchgesetzt", spottet Thomas Rackow, Geschäftsführer des Verbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung Schleswig-Holstein mit Blick auf das Urteil.

Rackow befürchtet zudem eine jahrelanges Verkehrschaos auf der A7 bei Hamburg. Sorgen bereitet ihm außerdem die marode Rader Hochbrücke. Die wird derzeit zwar wieder über den Schwerverkehr bis 44 Tonnen freigegeben, bleibt aber zunächst für Schwer-und Großraumtransporte gesperrt. Das betrifft vor allem die Energiebranche, die Komponenten für Windkraftwerke über die A7 transportiert.

Bedauern bei der Politik

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer bezeichnete die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts als Rückschlag. Das Ziel, die Autobahn bis 2017 bis an die A7 heranzuführen, könne nun nicht mehr erreicht werden, sagte der SPD-Politiker am Rande der Verkehrsministerkonferenz am Mittwoch im thüringischen Suhl. Vorgesehen war außerdem, dass die A 20 bei Glückstadt die Elbe quert und dann an das Autobahnnetz in Niedersachsen angeschlossen wird. Der Weiterbau der Autobahn dürfte sich nun deutliche verzögern. Der Rückschlag könne aber geheilt werden, sagte der Verkehrsminister. Die beanstandeten Fehler würden in einem Planänderungsverfahren mit Hochdruck behoben. Die notwendigen Änderungen werden nach einer ersten Einschätzung Meyers mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. (dpa/ag/hel)

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