Trotz des Home-Office-Booms infolge der Corona-Pandemie steigen die Mieten für Büroimmobilien in Deutschland weiter. Nach dem am Montag veröffentlichten Büroimmobilienmonitor 2022 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Projektentwicklers Preig erhöhten sich die Büromieten im vergangenen Jahr durchschnittlich um rund 5 Prozent und damit noch etwas stärker als 2020. Untersucht wurde in der Studie die Preisentwicklung in 71 Großstädten und ihren Umlandgemeinden.
Hauptursache für die stabile Entwicklung sei wohl, dass sich zwischen Juni 2020 und Juni 2021 die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Bürobeschäftigten um 250.000 erhöht habe, heißt es in der Studie. Der Zuwachs des mobilen Arbeitens habe dagegen bislang nur geringe Effekte auf den Büroimmobilienmarkt gehabt, "auch weil Unternehmen bei der Arbeitsplatzgestaltung auf mehr Abstand achten müssen und weil viele Unternehmen mit Umzügen auf die Zeit nach der Corona-Pandemie warten", schrieben die IW-Experten.
Bremerhaven ist am teuersten
Insgesamt stiegen die Büromieten der Studie zufolge in 80 Prozent der untersuchten Städte. Die höchsten Mietpreissteigerungen gab es demnach 2021 mit einem Plus von 14,6 Prozent in Bremerhaven. Auch in Potsdam, Münster und Leipzig stiegen die Mieten überdurchschnittlich. Deutliche Rückgänge bei den Mieten gab es dagegen in Regensburg und Ludwigshafen.
Vor allem das Umland der sieben wichtigsten Immobilienstandorte - Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, Köln, München und Stuttgart - habe überproportional starke Mietpreiszuwächse verzeichnet, heißt es in der Studie. Dies könne darauf hindeuten, dass Unternehmen vermehrt preisgünstigere Angebote abseits der Stadtzentren in den Blick nähmen.
Für das laufende Jahr rechnen die Experten mit einer stabilen Entwicklung des Büromarktes. Die starke Steigerung der Energiepreise könne allerdings zu einer Spaltung des Marktes führen, so dass die Mieten bei Gebäuden mit hoher Energieeffizienz steigen, während sie bei unsanierten Gebäuden sinken oder stagnieren. (ste/dpa)