Fahrlehrerverbände und Automobilclubs bemängeln deutlich gestiegene Kosten für den Erwerb des Führerscheins. Diese lägen inzwischen bei 3000 bis 4000 Euro, schreibt die „Bild“-Zeitung. Das sei für viele kaum noch zu stemmen, sagte Malte Dringenberg, Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD), dem Blatt. Die Fahrerlaubnis sei für viele Berufe unabdingbar.
Der ADAC verwies auf höhere Fahrzeugkosten, gestiegene Spritkosten und vor allem höhere Personalkosten aufgrund akuten Fahrlehrer-Mangels. Regional gebe es allerdings große Unterschiede der Preise für die Fahrausbildung. Nach Angaben des Chefs des Fahrlehrerverbands Nordrhein, Kurt Bartels, sind Fahrschulen gezwungen, gestiegene Kosten an die Fahrschüler weiterzugeben.
Zudem seien im Schnitt mehr Fahrstunden bis zur Prüfungsreife nötig als früher. „Vor 20 Jahren waren es um die 20, heute 30 bis 40 Stunden“, sagte Bartels. Gründe seien neben verschärften Anforderungen für die Fahrprüfung ein komplexer gewordener Verkehr vor allem in Ballungsräumen – etwa durch höhere Fahrzeugdichte, E-Roller und mehr Radfahrer. „Die allermeisten Fahrschüler benötigen mindestens 30 Fahrstunden, um die Prüfungsreife zu erlangen“, sagte AvD-Sprecher Dringenberg am Mittwoch, 1. November, der dpa. Nach Angaben des Fahrlehrerverbandes Berlin treibt zudem ein Mangel an Terminen für die Fahrprüfung die Kosten vieler Fahrschüler in die Höhe.
Die Kosten für einen Führerschein der Klasse B setzen sich laut Dringenberg inzwischen wie folgt zusammen: Der Grundbetrag für die Anmeldung bei der Fahrschule liegt zwischen 250 und 400 Euro, eine Fahrstunde (45 Minuten) kostet zwischen 55 und 70 Euro. Die Gebühr für die theoretische Prüfung beträgt 50 Euro, die Praxis-Prüfung liegt bei 150 bis 180 Euro. Hinzu kommen nach Angaben des AvD-Sprechers Kosten für den Sehtest und die Erste-Hilfe-Schulung.