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EU-Parlament will Lieferkettengesetz im Eilverfahren ändern

01.04.2025 14:59 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ein symbolischer Holzstempel mit der Aufschrift "EU-Lieferkettengesetz", gehalten von einer Hand im Anschnitt vor den Flaggen der BRD und der EU auf einer Betonwand mit Absatz in der Mitte als Hintergrund.
Das Lieferkettengesetz könnte nach einem Jahr schon bald wieder Vergangenheit sein
© Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE

Vergangenes Jahr wurde es beschlossen, jetzt soll es im Eilverfahren geändert werden: das EU-Lieferkettengesetz. Im Europaparlament gibt es dafür eine klare Mehrheit.

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Eine klare Mehrheit des Europaparlaments hat sich dafür ausgesprochen, das europäische Lieferkettengesetz im Eilverfahren zu ändern. Die Abgeordneten beschlossen, bereits kommenden Donnerstag (3. April 2025) über eine Verschiebung des Vorhabens abzustimmen, teilte das Parlament mit. Damit würden die ersten Umsetzungsfristen auf 2028 verschoben.

Wie aus der Abstimmungsliste hervorgeht, stimmten vor allem Abgeordnete der Fraktionen rechts der Mitte sowie der Liberalen für das schnellere Verfahren. Angehörige der Fraktionen links der Mitte sprachen sich dagegen aus. Insgesamt stimmten 427 Abgeordnete für das Eilverfahren und 221 dagegen. Neben der Verschiebung soll in einem anderen Verfahren das Lieferkettengesetz inhaltlich angepasst und dadurch Bürokratie abgebaut werde.

Gesetz erst vergangenes Jahr beschlossen

Das europäische Lieferkettengesetz wurde erst vergangenes Jahr beschlossen. Die EU-Staaten sollten eigentlich gut zwei Jahre Zeit haben, die neuen Regeln in nationales Recht umzusetzen. 

Ziel des Vorhabens ist es, Menschenrechte weltweit zu stärken. Große Unternehmen sollen damit zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren. Unternehmen sehen in dem Vorhaben übertriebene Vorgaben, die ihnen große bürokratische Bürden auferlegen. 

 SPD befürchtet Abschwächung des Vorhabens

Der Vorsitzende der SPD-Delegation im Europaparlament, René Repasi, kritisiert, dass das Schnellverfahren in diesem Fall als Instrument genutzt werde, um Beratungen im zuständigen Fachausschuss zu umgehen. Er befürchtet eine Aushöhlung des Gesetzes, unter anderem durch einen Abbau der Haftung von Unternehmen bei Sorgfaltspflichtverletzungen. 

Sein CDU-Amtskollege Daniel Caspary bezeichnete das Abstimmungsverhalten der Sozialdemokraten als «völlig grotesk». Die EU mache Tempo beim Bürokratieabbau. "Wir werden die Berichtspflichten für kleine, mittlere und große Unternehmen massiv zurückbauen." Für welche konkreten inhaltlichen Änderungen es am Ende ausreichende Mehrheiten gibt, ist noch offen.

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