Erfurt. Im Fall hundertfach manipulierter Prüfungen für Gefahrgutfahrer stehen die Ermittlungen vor dem Abschluss. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt, Hannes Grünseisen, am Montag in Erfurt. Gegen einen 53 Jahre alten Fahrschullehrer sowie zwei Prüfer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt im Alter von 61 und 64 Jahren könnte es möglicherweise zu einem Verfahren kommen.
Über eine Anklage gegen die drei Männer werde entschieden, wenn die Ermittlungen endgültig abgeschlossen sind. Dagegen wurden die Verfahren gegen 300 Lkw-Fahrer aus ganz Deutschland meist wegen geringer Schuld eingestellt; weitere 130 offene Fälle könnten demnächst folgen. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet.
Die drei Hauptbeschuldigten stehen im Verdacht, über mehrere Jahre Zertifikate über bestandene Prüfungen für Gefahrgutfahrer ausgestellt zu haben. Gegen Geldzahlungen sollen sie den Fahrern die Antworten auf Prüfungsfragen verraten haben. Die IHK Erfurt hatte nach Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten bereits im Jahr 2014 Strafanzeige gestellt und außerdem die Gefahrgut-Zertifikate betroffener Fahrer wieder eingezogen. (dpa)