Wien. Wenn Anfang 2013 das Banken-Reformpaket Basel III auch in Österreich in Kraft tritt, könnte es für finanziell schwachbrüstige Logistikunternehmen in Österreich schwer werden, an Kredite heranzukommen. Zudem werden sie teurer werden, sowohl was die Beschaffungskosten als auch die Zinsen betrifft, blickt der Reinhard Fuchs, Chef des Kommerzgeschäfts der Wiener Privatbank Krentschker & Co in die Zukunft. Basel III als Reformpaket ist zwar fest geschnürt, doch hält der Banker es für möglich, dass es einigen Punkten noch zu Änderungen kommt und danach die nationalen Regierungen grünes Licht geben werden.
Ab 2013 können bestehende Kreditvereinbarungen durch Basel III geändert werden, sofern zwischen Bank und Kreditnehmer entsprechende Änderungsklauseln vereinbart worden sind. Weil die Banken Risikogeschäfte, wozu Kredite zählen, mit mehr Eigenkapital hinterlegen müssen, werden bei Kreditvergaben die Kunden künftig wesentlich stärker gescreent. „Wir müssen massiv auf Sicherheiten schauen“, sagt Fuchs. Je ungünstiger das Kundenrating ausfällt, desto ungünstiger die Kreditkonditionen, weil wir „eine risikogewichtete Bepreisung“ durchführen müssen. Firmen-Bilanzen werden künftig viel genauer analysiert, ebenso Eigenkapitalquote und Cash Flow. Damit noch nicht genug, wird in Zukunft bei bestehenden Kunden die gesamte Performance gegenüber der Bank genau durchleuchtet und werden zur Risikobeurteilung auch „soft facts“ als Bewertungselemente herangezogen. Wie beispielsweise der Frächter oder Spediteur auf dem Markt platziert ist, welche Kunden er hat, welches Anlagenvermögen vorhanden ist, wie die Betriebsanlage aussieht, wie es um die Firmenkultur bestellt ist etc. (mf)