Brüssel. 4000 Verkehrsteilnehmer, zum Großteil Fahrradfahrer und Fußgänger, kommen pro Jahr bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung auf europäischen Straßen ums Leben. 28 Prozent davon passieren in urbanen Gebieten. Das erklärte die europäische Organisation für nachhaltigen Verkehr Transport & Environment (T&E). Nach Meinung der Organisation ließen sich viele Unfälle verhindern, wenn Lkw-Hersteller mehr Wert auf möglichst geringe tote Winkel bei ihren Modellen legen würden. Hier gäbe es laut T&E von Hersteller zu Hersteller große Unterschiede und bezieht sich dabei auf eine Studie der britischen Universität Loughborough, die verschiedene Lkw-Kabinen auf ihre Sichtverhältnisse untersucht hat. Dabei stellten die Studenten teilweise große Unterschiede fest.
Als vorbildlich stellte sich beispielsweise die Low-Entry-Kabine des Mercedes Econic heraus, die so gut wie keine toten Winkel aufweist. Aber auch der Scania P bietet laut der Studie gute Sichtverhältnisse. Am schlechtesten schnitt der MAN TGS ab, an dem die Studenten insgesamt 2,72 Meter an toten Winken fanden. Ebenfalls nicht mustergültig, die Kabine des DAF CF. Vor allem eine hohe Sitzposition fördert laut Studie die Größe von toten Winkeln, zusätzlich aber auch die Gestaltung von A-Säulen, Windschutzscheibe und Außenspiegeln.
T&L fordert die EU-Kommission nun dazu auf, schnell schärfere Entwicklungs-Standards festzulegen. Der bislang dafür anvisierte Zeitpunkt 2028 sei angesichts der zahlreichen Unfälle deutlich zu spät. (bj)