Berlin. In der Debatte um das Auslaufen des fossilen Verbrenners 2035 hat sich die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, gegen den Vorstoß von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ausgesprochen. Beim Ausstieg aus der Verbrennertechnik könne man derzeit „keine Diskussion über Jahreszahlen führen“, sagte Müller der „Süddeutschen Zeitung“. Nach derzeitigem Stand der Elektrifizierung des Verkehrs wäre das aus Sicht des VDA zu früh.
Bundesverkehrsminister Scheuer hatte sich zuletzt für ein Ende für Fahrzeuge mit klassischen Benzin- und Dieselmotoren innerhalb der nächsten 15 Jahre ausgesprochen. Der Verbrenner sei damit aber nicht völlig am Ende, sagte Scheuer mit Blick auf synthetische Kraftstoffe. In Bezug auf diese Sicht erklärte Müller: „Nicht der Motor ist das Problem, sondern der fossile Kraftstoff.“
Mit Blick auf Forderungen etwa der Grünen, dass Fahrzeuge ab 2030 abgasfrei sein sollten, gab Müller zu bedenken, dass dann zu dem Zeitpunkt etwa 30 Millionen Benziner und Diesel verboten werden müssten. „Wer nicht hundertprozentigen Ökostrom laden kann, dürfte auch nicht fahren.“ Aus diesem Grund brauche es mehr Kraftstoffe aus nachhaltigen Quellen, sagte die VDA-Präsidentin. (dpa)