Budapest. Die Einführung des neuen elektronischen Mautsystems in Ungarn für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht per Anfang Juli 2013 verläuft ist weiter von Problemen begleitet. „Scheinbar gibt es auch mit der notwendigen Zurverfügungstellung der On-Board-Units (OBU) in Ungarn Probleme. Die dafür erforderliche vorherige Registrierung des Benutzers beim ungarischen Mautdienstleister ÁAK war bisher nur auf dem Kundendienstportal unter www.hu-go.hu in ungarischer Sprache möglich; eine Registrierung in deutscher oder englischer Sprache steht erst seit kurzem zur Verfügung“, verlautet seitens der Arbeitsgemeinschaft internationaler Straßenverkehrsunternehmer Österreich (AISÖ).
Vorerst besser Streckentickets nutzen
Nach Angaben der IRU in Genf soll es bei den angebotenen OBU-Geräten keine Schnittstelle zum zentralen Mautsystem geben und es nicht möglich sein, bestimmte Schlüsselelemente wie beispielsweise die Anzahl der Achsen einzugeben, die notwendig für die exakte Mautzahlung sind. Die IRU empfiehlt daher, zunächst die Streckentickets zu benutzen. Die OBU sind bei den landesweit 1700 einzurichtenden Servicestellen kostenpflichtig zu kaufen. Eine Liste dieser Servicestellen gibt es aber noch nicht. Die Kaufpreise der OBU bewegen sich nach AISÖ-Angaben zwischen 150 und 180 Euro, der Einbau muss mit weiteren 200 Euro veranschlagt werden und kann bis zu vier Stunden dauern. Auf Interventionen internationaler Frächterverbände reagierte das ungarische Verkehrsministerium mit dem Hinweis, „dass die Unternehmen entsprechend Geduld aufbringen müssten für diese Situation.“
Kontrollsystem funktioniert
Was zu funktionieren scheint, ist das Kontrollsystem. Wer ohne entsprechendes Streckenticket angetroffen wird, wird bis Ende August mit einer Strafe von umgerechnet 270 bis 370 Euro belegt. Danach soll die Strafe auf mindestens 470 Euro angehoben werden. In der ungarischen Maut sind 27 Prozent Mehrwertsteuer enthalten, die für ausländische Firmen vorsteuerabszugsfähig sind. Die AISÖ warnt davor, an den Grenzen Prepaid-Karten zu kaufen, weil damit die Vorsteuer nicht abzugsfähig ist. (mf)