Gegenüber dem Jahr 2020 ist die Fahrleistung der Lkw 2021 im mautpflichten Gesamtnetz in Deutschland von 40,3 Milliarden auf 41,8 Milliarden Kilometer gestiegen, wie aus dem aktuellen Report Mautnetz und Lkw-Verkehr für das zweite Halbjahr 2021 hervorgeht, den Toll Collect veröffentlicht hat. Der Anstieg sei „mit den Effekten der Pandemie zu begründen, da sich das mautpflichtige Netz nicht wesentlich verändert hat“, führte Toll Collect aus.
Im zweiten Halbjahr 2021 betrug die Fahrleistung auf den mautpflichtigen Bundesfernstraßen rund 20,9 Milliarden Kilometer. Obwohl das Autobahnnetz nur rund ein Viertel des Mautnetzes ausmache, generiere es mehr als vier Fünftel der Gesamtfahrleistung, so der Mautbetreiber. Für den Berichtszeitraum bedeute dies eine Fahrleistung von 17,1 Milliarden Autobahnkilometern.
Änderungen bei den Bundestraßen
Ende Dezember 2021 betrug die Länge des mautpflichtigen Straßennetzes 101.690 Kilometer (Summe aus beiden Fahrtrichtungen). Für die Erhebung der Lkw-Maut war das mautpflichtige Netz zu diesem Zeitpunkt in rund 142.000 Tarifabschnitte unterteilt. Die meistbefahrenen Autobahnabschnitte liegen nach wie vor im Bereich der A2 um Hannover. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Autobahnabschnitt weisen sie ungefähr das Dreieinhalbfache an Befahrungen auf. Selbst unter den Top 10 befinden sich nur Abschnitte der A2.
Bei den Bundesstraßen hat sich das Bild verändert: Im Gegensatz zu 2020 gehören die Abschnitte der B10 bei Karlsruhe nicht mehr zu den Top Fünf. Neue Spitzenreiter sind die Abschnitte der B3 in Hamburg. Grund dafür ist eine Aufstufung der Köhlbrandquerung im Hamburger Hafen. Durchschnittlich befahren fast 5000 Lkw pro Tag den unmittelbaren Zufahrtsbereich der Anschlussstelle Hamburg-Waltershof. Im Verhältnis zu einem durchschnittlich befahrenen Bundesstraßenabschnitt kommen die Top Fünf der B3 auf mehr als das 20-Fache.
Blick auf spezifische Fahrbewegungen
Als Sonderthema betrachtet der aktuelle Report von Toll Collect die Wochenrhythmik von Befahrungen auf dem Autobahnnetz. Nach Ende des Fahrverbotes am Sonntagabend um 22 Uhr fließt an den grenznahen Autobahnabschnitten zu Polen und Tschechien mehr Lkw-Verkehr nach Deutschland hinein als in die Gegenrichtung. Dieses Ungleichgewicht sei auch montags und, bereits etwas abgeschwächt, dienstags zu beobachten, so der Mautbetreiber. Ab Donnerstag und insbesondere an Freitagen und Samstagen herrsch „reger Ausreiseverkehr, während der Schwerverkehr nach Deutschland als ruhig bezeichnet werden“ könne.
Das Unternehmen präsentiert sich auch auf der IAA Transportation in Hannover: Halle H12, Stand D57.