Für die zuletzt noch rund 70 Mitarbeiter des Fahrzeugbauers GRW in Toddin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) hat sich die letzte Hoffnung auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zerschlagen. Nach übereinstimmenden Angaben von IG Metall und Geschäftsführung vom Dienstag, 4. April, wird die Produktionsstätte endgültig geschlossen. Die Belegschaft sei bereits am Montag darüber informiert worden.
Die Kolleginnen und Kollegen seien maßlos enttäuscht, sagte der für die Region zuständige IG-Metall-Sekretär Armin Zander. Nach Angaben von Geschäftsführer Dirk Nuxoll ist die Werkschließung zum Sommer unausweichlich. Die zuvor schon schwierige Geschäftslage habe sich durch die coronabedingten Lücken in den Lieferketten und massiv gestiegene Energie- und Materialpreise noch einmal zugespitzt. „Es gab keine Alternative, den Standort zu schließen“, sagte Nuxoll. Er kündigte Verhandlungen über einen Sozialplan an.
Der im nordrhein-westfälischen Horstmar ansässige Mutterkonzern Schmitz Cargobull wollte bereits 2017 das Werk in Toddin, das vor allem Sattelauflieger und Kühlaufbauten für Lkw produzierte, schließen. Nach Protesten der damals 120 Mitarbeiter wurden die Pläne aber gestoppt. Im Juli 2022 veräußerte Schmitz Cargobull die Produktionsstätte an den südafrikanischen Tankfahrzeughersteller GRW. Schmitz Cargobull hielt zur Zeit der Übergabe einen Anteil von 40 Prozent an der GRW-Holding. GRW sollte in Toddin Tankwagen für den europäischen Markt fertigen. (tb/dpa)