Autonomous Delivery as a Service – mit diesem Konzept will das in 2021 in Bern gegründete Tech-Start-up Loxo die Herausforderungen der Last-Mile-Delivery lösen. So wurde am 6. Dezember das autonome, nach Unternehmensangaben bereits marktreife Lieferfahrzeug Loxo Alpha vorgestellt. Es soll für Lieferungen vom Warenanbieter zum Endkonsumenten oder Geschäftskunden eingesetzt werden, andererseits eigne es sich auch für Hub-Hub-Transporte. Das Gesamtprodukt besteht dem Start-up zufolge aus dem Fahrzeug inklusive Wartung und Instandhaltung, einem Software-Service-Paket sowie einem so genannten Kundenerfolgspaket, das unter anderem die Erarbeitung eines kundenspezifischen Use-Cases umfasst.
Loxo Alpha soll im Frühling 2023 erstmals auf öffentlichen Straßen unterwegs sein und damit in der Schweiz und voraussichtlich in ganz Europa das erste für öffentliche Straßen zugelassene autonome Lieferfahrzeug im Bereich Last-Mile-Delivery sein.
Jede Fahrt wird von geschultem Personal überwacht
"Zu den USPs von Loxo zählt das optimierte Ladevolumen für den europäischen Markt und die vollständige Integration in die IT des Kunden. Zudem ist es das weltweit erste Fahrzeug ohne rotierende Sensoren", betont Claudio Panizza, CTO und Mitgründer. Stattdessen sei das Fahrzeug mit einer speziellen Kombination aus Radar, Lidar, Sonar, Kamera und leistungsfähigem Algorithmus ausgestattet. "Es erkennt Personen und Objekte in einem Sichtfeld von 360 Grad und garantiert höchste Sicherheit", so Panizza. Droht Gefahr, werde unmittelbar ein Nothalt eingeleitet. Loxo füge sich zudem mit seiner Geschwindigkeit gut in den Stadtverkehr ein und jede Fahrt werde von geschultem Personal überwacht, das bei Bedarf jederzeit eingreifen könne.
Revision des schweizerischen Straßenverkehrsgesetzes 2023
Wie das Unternehmen auf Nachfrage erklärt, solle eine Revision des schweizerischen Straßenverkehrsgesetzes und die Ausarbeitung der Verordnung zum automatisierten Fahren im Laufe des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Geregelt wird hier die Verwendung von Fahrzeugen der Automatisierungsstufen 3 und 4 mit Fahrer sowie von fahrerlosen Fahrzeugen, die unter Aufsicht eines Operators auf festgelegten Strecken eingesetzt werden. Fahrerlose Fahrzeuge mit geringer Größe und Geschwindigkeit können demnach auch auf nicht vordefinierten Strecken verwendet werden.
Für das autonomes Fahren in Deutschland brauche es dagegen noch Sonderbewilligungen. Loxo wurde nach Herstellerangaben so entwickelt, dass auf die entsprechenden Anforderungen mühelos eingegangen werden kann. Entsprechend könne Loxo ab sofort ein Projekt mit einem deutschen Handelspartner aufbauen, heißt es seitens des Start-ups.
Anm. d. Red.: Diese Meldung wurde am 8. Dezember um 15:10 geändert (letzter Absatz zu Straßenverkehrsgesetzgebung)