Flensburg. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat zur Verbesserung der Luft in Städten Hardware-Nachrüstungen für schwere Kommunalfahrzeuge angekündigt. Diese Fahrzeuge seien rund um die Uhr im Einsatz, eine Umrüstung an der Abgas-Hardware sei deswegen sinnvoll, sagte er am Donnerstag beim Besuch eines Abgaslabors des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg.
Das Ministerium arbeite an einem Förderprogramm für kommunale Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht wie Autos der Straßenreinigung, der Müllabfuhr oder der Feuerwehr. In Betracht kämen bundesweit rund 20.000 Fahrzeuge in Städten, in denen Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden. Die Kosten für eine Nachrüstung direkt am Motor betragen laut Scheuer 15.000 bis 20.000 Euro. Davon sollen 40 bis 60 Prozent förderfähig sein. Mit den Nachrüstungen ließen sich bis zu 85 Prozent der Stickoxide einsparen.
Keine Motor-Nachrüstungen für Pkw
Hardware-Nachrüstungen bei schweren Kommunalfahrzeugen seien deutlich wirkungsvoller als bei Diesel-Pkw, argumentierte Scheuer. Zudem sei bei Kommunalfahrzeugen der nötige Bauraum vorhanden. Für Diesel-Pkw lehnte Scheuer umfangreiche Umrüstungen direkt am Motor, wie sie etwa vom Koalitionspartner SPD gefordert werden, erneut ab. Er sprach von technischen, rechtlichen und finanziellen Bedenken.
Der Minister rief die Autoindustrie erneut auf, bei den geplanten Software-Updates für Millionen Fahrezeuge voranzukommen. Beim KBA gebe es keinen „Flaschenhals“, die Unternehmen müssten liefern. Scheuer hatte die Hersteller aufgefordert, bis zum 1. September die Entwicklung für Software-Updates abzuschließen. Bis Ende 2018 sollten diese für die insgesamt zugesagten 5,3 Millionen Dieselautos abgeschlossen sein.
In vielen Städten werden Schadstoff-Grenzwerte bei Stickoxiden überschritten, Dieselabgase sind ein Hauptverursacher. (dpa)