Dresden. Die Lastkraftwagen und Busse im sächsischen Fuhrpark sollen nach dem Willen der Koalitionsfraktionen mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet werden. „Der Freistaat muss als Vorbild vorangehen. Abbiegeassistenten können Leben retten“, sagte der CDU-Abgeordnete Andreas Nowak am Donnerstag, 10. Februar, im Landtag. Ab Juli dieses Jahres sei diese Technik für neue Fahrzeugtypen verpflichtend, ab Juli 2024 auch für alle älteren. Aber so lange wolle man nicht warten. Zudem soll die Regierung dafür werben, dass auch kommunale und private Unternehmen ihre Lkw vermehrt mit solchen Assistenzsystemen ausstatten. Als Anreiz schlage man ein Förderprogramm nach dem Vorbild von Berlin und Brandenburg vor.
Nowak erinnerte daran, dass 2020 in Sachsen 150 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kamen. Nach den Daten des Statistischen Landesamts waren bei 39 der tödlichen Verkehrsunfälle Kraftfahrzeuge im Güterverkehr beteiligt, vor allem Lastkraftwagen. Nach den Worten von SPD-Parteichef Henning Homann sind Abbiegeassistenten vor allem für Radfahrer, Fußgänger und Kinder – „also für alle, die nicht durch Knautschzonen und Airbags geschützt sind“ – ein enormer Sicherheitsgewinn. Die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer müsse die Anschaffung der Assistenten wert sein.
Die Kosten für das Vorhaben sind noch unklar. In dem Antrag wird die Regierung aufgefordert, sich zunächst einen Überblick über die Zahl der Lkw und Busse im staatlichen Fuhrpark und deren Ausstattung zu verschaffen. Die Nachrüstung eines Abbiegeassistenten kostet etwa zwischen 1000 und 2000 Euro. (tb/dpa)