Am augenscheinlichsten sticht beim überarbeiteten Renault Master die neu gestaltete Frontpartie heraus, die das neue Renault-Logo sowie extragroße Voll-LED-Scheinwerfer umfasst. Das Heck hingegen wurde schmaler, ähnlich wie bei den Wettbewerbern VW Crafter/MAN TGE, um die Aerodynamik zu optimieren. Trotzdem verspricht Renault eine größere Hecköffnung und eine insgesamt größere Ladefläche als beim Vorgänger-Modell. Neu sind ebenso die nun aus einem Teil gefertigten Seitenteile, was besonders den Versionen mit langem Radstand ein solideres Erscheinungsbild verleiht. Wichtiger als das ist in diesen Zeiten die ausgeklügelte Aerodynamik, der Cw-Wert des neuen Master, soll über 20 Prozent besser worden sein, wofür unter anderem eine kürzere Motorhaube, die flacher geneigte Windschutzscheibe oder die strömungsgünstiger gestalteten Lufteinlasskanäle im Stoßfänger sowie die Dachlinie beitragen. Auch innen ist die Überarbeitung sofort spürbar: Der S-förmig geschwungene Instrumententräger soll für besseres Raumgefühl sorgen, zudem verspricht Renault hier hochwertigere Materialien. Das kleinere Lenkrad stammt aus dem Pkw-Programm und ist in Höhe und Tiefe verstellbar. Wer seine Master mit Automatikgetriebe bestellt, findet dessen Bedienelemente nun am Lenkrad, wodurch mehr Platz in der Mittelkonsole frei wird. Dadurch soll das Stauvolumen auf bis zu 135 Liter Stauvolumen im Fahrerhaus wachsen.
In Sachen Antrieb lässt Renault die Wahl zwischen Diesel und Elektro, wobei bei beiden Antriebsformen die Wahlmöglichkeit zwischen Front- oder Heckantrieb besteht. Das Dieselangebot deckt der „Blue-DCI“-Vierzylinder ab, der laut Hersteller bis zu 1,5 l/100 km weniger Kraftstoff verbrauchen soll und wahlweise 105, 130, 150 oder 170 PS leistet. Serienmäßig wird deren Kraft über ein mechanisches Sechsgangschaltgetriebe übertragen, gegen Aufpreis sorgt eine 9-Gang-Wandlerautomatik für höheren Komfort und nochmals niedrigere Verbräuche. Für die batteriebetriebenen Versionen stehen zwei Elektromotoren mit 96 kW oder 105 kW bereit, die beide ein Drehmoment von 300 Newtonmeter leisten. In der Basisversion ist das Ganze mit einer 40-kWh-Batterie kombiniert, die eine WLTP-Reichweite von 170 Kilometern ermöglichen soll. Für den stärkeren Motor hält Renault dagegen eine größere 87-kWh-Batterie vor, die für bis zu 410 Kilometer Reichweite erlauben soll. Respektabel klingen die angegebene Nutzlast von bis zu 1625 Kilogramm und die maximal möglichen 2,5 Tonnen Anhängelast. Wer die ausschöpft, wird naturgemäß deutlich früher eine Ladesäule aufsuchen müssen. An der kann man entweder mit 22-kW-Wechselstrom Energie bunkern oder man greift zur Gleichstromsäule mit dann maximal 130 kW. Alternativ behält sich Renault ebenfalls vor, den neuen Renault Master in Zukunft auch mit einem Wasserstoffantrieb auszustatten. Die Diesel- und Elektro-Modelle sollen dagegen im Frühjahr des kommenden Jahres auf den Markt kommen.
weber