Große Zweifel, welche Lösung er persönlich präferiere, ließ MAN-Chefentwickler Karl-Victor Schaller nicht: Ganz im Sinne von Rudolf Diesel, dessen 150. Geburtstag man und MAN dieses Jahr feiert, sei die beste Lösung Euro 5 mit Abgasrückführung (AGR). Auch der alte Diesel habe schließlich die Probleme innermotorisch regeln wollen und nicht mit nachgeschalteten Instanzen. Natürlich spielte Schaller auf die ungeliebte SCR-Lösung an, zu der MAN ab dem ersten (für TGL/TGM) respektive zweiten Quartal 2009 (für TGS/TGX) auch eine AdBlue-freie, aber im Preis etwas teurere Alternative anbietet – quer durchs breite Fahrzeugprogramm und sogar als Super-Sauber-Versionen in EEV. Bis zur Marktreife der TGX/TGS Euro 5 mit EGR sind es noch ein paar Monate, die MAN für weitere Feinarbeit nutzen möchte. Angesichts der Vorserienfahrzeuge, die für Testfahrten zur Verfügung standen, eine sinnvolle Maßnahme. Speziell bei der 440-PS-Version, die – wie der noch folgende 480er – auf dem 12,4 Liter großen D26-Reihensechszylinder basiert, können Drehmoment und Leistung noch nicht voll überzeugen. Ein parallel gefahrener SCR-440er mit D20-Motor hängt deutlich besser am Gas, erklimmt Steigungen trotz weniger Hubraum zügiger und harmoniert auch besser mit der automatisierten Tipmatic-Schaltung.
IAA-Neuheiten von MAN: Ganz im Sinne von Rudolf Diesel
Einige Wochen vor der IAA hat MAN einen Blick auf die Messeneuheiten erlaubt. Im Vordergrund: Die Modellpflege von TGL/TGM sowie Euro 5 mit EGR und EEV mit OxiKat