Hannover. Ein wenig Scania, etwas Volvo, gemischt mit DAF – in Asien wird es ja durchaus als Kompliment gewertet, wenn man kopiert wird. Ob es die Kopierten ähnlich sehen, außen vor - aber Ford präsentiert mit dem F-MAX die neue Fernverkehrsbaureihe als Stilmix bekannter optischer Atribute.
Für Vortrieb sorgen ein eigener 12,7-Liter-Sechszylinder namens Ecotorq mit jetzt bis zu 500 PS und 2500 Nm maximalem Drehmoment in Euro 6d. Getriebetechnisch setzt Ford auf ZF und verbaut das neue automatisierte Traxon-Räderwerk mit 12 Gängen. Mit 2,5 Meter Breite und 2,16 Meter Innenhöhe wächst die Kabine im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich in Höhe und Breite. Dazu gibt es einen (fast) ebenen Boden. Innen dominiert eher sachliches Ambiente mit viel Plastik. Auch die Innenausstattung mit einem um 90 Grad anklappbaren Bett und den flugzeugähnlichen Staufächern kennt man ebenfalls bereits aus schon etablierten Modellen – die Kombination ist zugegeben neu und der Hersteller verspricht ein extrem niedriges Innengeräuschniveau. Mit Display-Technik präsentiert sich das Cockpit auf der Höhe der Zeit.
Ausstattung mit Fahrerassistenzsystemen
Ford offeriert im neuen Lkw außerdem einige Fahrerassistenzsysteme, darunter Eco-Roll, Notbremsassistent, Lane-Guard und Abstandtempomat. Der Verbrauch gegenüber dem Vorgängermodell soll um bis zu sechs Prozent niedriger liegen, ebenso die Wartungskosten (minus sieben Prozent). Ford Trucks verspricht außerdem längere Wartungsintervalle – lässt allerdings offen, wie lange sie sind. Die Motorbremsleistung ist gegenüber dem Vorgänger ebenfalls gestiegen und beträgt jetzt 400 kW. Einen Beitrag zur Verbrauchsminimierung leisten bedarfsgerecht angetriebene Nebenaggregate, konkret die Wasserpumpe sowie der Luftpresser. Ford setzt außerdem auf ein System namens „ConnecTruck’, eine Remote-Monitoring-Funktion, die vorausschauende Wartung via Telematik ermöglicht.
Etwas überraschend kam bei der Präsentation die Ankündigung, dass Ford mit dem F-MAX den Titel Truck of the Year 2019 gewonnen hat. Ohne den beteiligten Entwicklern ihre Leistung absprechen zu wollen – tatsächlich ist der F-MAX gegenüber den Vorgänger ein großer Entwicklungsschritt – es gibt in Hannover zahlreiche innovativere Lösungen, die nicht nur gegenüber früheren Modelle Fortschritt bringen. (gg)