Stuttgart/Berlin. Daimler hat für sein Lastwagen-Geschäft seinen nach eigenen Angaben sehr ehrgeizigen Fahrplan zum CO2-neutralen Transport am Freitag, 25. Oktober, in Berlin vorgestellt. „Es ist unsere Ambition, dass bis 2039 alle unsere Neufahrzeuge in Europa ‚tank-to-wheel‘ – also im Fahrbetrieb - CO2-neutral sein sollen“, kündigte Martin Daum, Chef von Daimler Trucks & Buses, an. Bis 2022 will das Unternehmen in Japan, den USA und Europa auch batteriebetriebene Serienfahrzeuge anbieten. Das ultimative Ziel sei ein CO2-neutraler Transport auf den Straßen bis 2050, teilte der Nutzfahrzeug-Hersteller mit. Dieses Ziel liege nur zwei Modell-Zyklen entfernt.
Bis Ende des Jahrzehnts sollen auch Fahrzeuge, die auf Wasserstoffbasis angetrieben werden, zur Serienreife gelangen. Das Unternehmen sei überzeugt, dass beide Technologien, Elektro- und Wasserstoff-Antrieb, nebeneinander existieren und sich gut ergänzen werden.
Die Daimler-Sparte, einer der größten Nutzfahrzeug-Hersteller weltweit, bekenne sich damit klar zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens, betonte Daum. Angesichts des weltweit weiter ansteigenden Transportvolumens müsse die Branche handeln. „Wir dürfen nicht im ‚weiter so‘ verharren, auf weiteren regulatorischen Druck warten und uns in eine Ecke treiben lassen.“
Kosten und Infrastruktur unter wettbewerbsfähigen Bedingungen
Diese Ziele seien allerdings nur dann erreichbar, wenn die technische Transformation für die Kunden bei Kosten und Infrastruktur unter wettbewerbsfähigen Bedingungen erfolge. „Lokale CO2-neutrale Lkw und Busse sind keine Selbstläufer“, sagte Daum. Selbst im Jahr 2040 würden voraussichtlich Anschaffungs- und Betriebskosten von Lkw und Bussen mit Elektroantrieb noch immer höher liegen als bei Dieselfahrzeugen. „Dieser Markt wird nicht einfach so entstehen – er muss gemacht werden.“
Es bedürfe deshalb auch „staatlicher Lenkungseingriffe“, etwa einer europaweiten Staffelung der Maut-Kosten nach CO2-Wert. Daum regte auch ein Förderprogramm für den Aufbau einer flächendeckenden Lade- und Wasserstoff-Infrastruktur an. (dpa)