Maut-Services ohne OBU – das wollen der französische Mautdienstleister Axxès und das deutsche Technologieunternehmen Continental künftig ermöglichen. Wie das Unternehmen hinter den VDO-Tachos meldet, würden für den elektronischen Mauteinzug stattdessen Daten aus dem VDO DTCO 4.1 genutzt, der nächsten Continental-Version des intelligenten Tachographen. Die zweite Generation des Smart Tacho muss ab August 2023 in neuzugelassenen Lkw verbaut werden.
Zur Erhebung der Maut wird demnach die Technologie DSRC (Dedicated Short-Range Communication) genutzt. Die Daten werden dann über die so genannte Continental Road Usage Service (CRUS)-Plattform in die Axxès-Cloud übertragen. Zur Anbindung der Kundenflotten an die Cloud verwendet Axxès den VDO Link von Continental, eine Konnektivitätslösung, die in die Frontschnittstelle des Tachographen eingesteckt wird.
Weitere Mehrwertdienste möglich
Axxès will sich dabei nicht auf den Mauteinzug beschränken: Mithilfe des VDO Link werde die Vielzahl von Tachographendaten zu Fahrern und Fahrzeugen deutlich leichter abrufbar. Dies eröffne ein ganz neues Feld von Mehrwertdiensten, die Axxès nach eigenen Angaben künftig für seine Kunden erschließen möchte.
„Für uns ist die Tachographenmaut nur der erste Schritt auf dem Weg von der OBU zum OBE“, betont Ismail Dagli, Leiter des Geschäftsfelds Smart Mobility bei Continental. Das verteilte On-Board-Equipment (OBE) für die Lkw-Maut ist eine von Continental entwickelte Vision. Die Idee: ein zukunftssicheres Gerät mit einheitlicher Benutzeroberfläche, das höhere Datenqualität bietet, Kosten senkt, Sicherheit und Datenschutz verbessert und die Entwicklung neuer VAS ermöglicht. OBE soll vor allem Tachographendaten nutzen, aber auch andere Fahrzeugdaten einbeziehen.