Anklam. Der Reifenhersteller Continental will Kautschuk aus Löwenzahnwurzeln gewinnen. Versuche hätten gezeigt, dass Russischer Löwenzahn als Quelle des Reifen-Rohstoffs mit dem tropischen Kautschukbaum mithalten könne, sagte Dirk Prüfer von der Universität Münster. Die Technologie haben Wissenschaftler der Uni Münster, des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, Pflanzenzüchter, das Julius-Kühn-Institut Quedlinburg sowie Continental gemeinsam entwickelt. Ein erstes Forschungslabor soll am Donnerstag in der mecklenburg-vorpommerschen Stadt Anklam eröffnet werden.
Naturkautschuk ist heute noch für Lkw-Reifen und Winterreifen für Pkw unerlässlich. Der Kautschukgehalt des Russischen Löwenzahns sei wesentlich höher als der der einheimischen Pflanze. Landwirte der Umgebung bauen die Pflanze nun auf etwa 30 Hektar an. Das Anklamer Versuchslabor soll bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigen. (dpa/stm)