Stuttgart. Daimler, EnBW, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und das Land Baden-Württemberg wollen ein Projekt für die Versorgung mit Wasserstoff und zum Aufladen der Batterien für Lastwagen im Fernverkehr auf die Beine stellen. In einem ersten Schritt soll eine Demonstrationsanlage an einer Autobahn im Südwesten entstehen, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Schließlich verursachten Nutzfahrzeuge im Verkehrssektor etwa ein Drittel der Gesamtemissionen.
In einem zweiten Schritt soll die Planung für eine landesweite Lade- und Tankinfrastruktur aufgenommen werden. Es seien vier bis zehn Standorte geplant. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde anlässlich des „Strategiedialog Automobilwirtschaft“ unterzeichnet.
Kretschmann sagte: „Die Automobilbranche befindet sich im größten Wandel seit ihrem Bestehen.“ Das Auto werde immer mehr zum Smartphone auf Rädern und müsse schon bald klimaneutral fahren. Am Umbau der Branche hingen hunderttausende Arbeitsplätze im Südwesten. Alle müssten deswegen gemeinsam an einem Strang ziehen. „Dazu muss Deutschland vom Weltmeister im Zielsetzen zum Weltmeister im Umsetzen werden.“
Jährliches Treffen von Chefs großer Unternehmen als Anlass
In Stuttgart traf sich der Ministerpräsident mit den Chefs der größten und wichtigsten Konzerne und der IG Metall zum jährlichen „Top-Level-Meeting“, um bisher Erreichtes zu diskutieren und die Schwerpunkte der weiteren Zusammenarbeit festzulegen. Nach Angaben des Staatsministeriums soll das Thema künftig entlang der drei Schwerpunkte Fahrzeug, Daten und Energie bearbeitet werden.
Für die Hersteller saßen Ola Källenius (Daimler) und Oliver Blume (Porsche) am Tisch, Wolf-Henning Scheider (ZF Friedrichshafen) vertrat die Zulieferindustrie. Außerdem waren Frank Mastiaux vom Energieunternehmen EnBW, Roman Zitzelsberger von der IG Metall und aus dem Kabinett unter anderem Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) mit von der Partie. Das Land und die Automobilindustrie hatten ihre strategische Partnerschaft im Mai 2017 ins Leben gerufen, um damit gemeinsam den Wandel hin zur Elektromobilität anzugehen. (dpa/sn)