2023 ist das Neubauvolumen am Logistikimmobilienmarkt um 27 Prozent auf 3,8 Millionen Quadratmeter eingebrochen, vermeldet das Beratungsunternehmen Logivest. Laut CEO Kuno Neumeier sei aufgrund der schwachen Konjunktur sowie neuer Höchstmieten die Nachfrage der Mieter und Eigennutzer nach neuen Flächen weniger stark ausgeprägt gewesen als in den Vorjahren. Verstärkt worden sei dieser Trend durch den Rückgang des Onlinehandels. Hinzu kamen deutlich gestiegene Finanzierungskosten für Entwickler.
Die Branche, welche 2023 die meisten Neubauflächen nachfragte, war laut Logivest mit rund 970.000 Quadratmetern die Logistikdienstleister-Sparte (minus 71 Prozent), gefolgt von Automotive-Unternehmen mit an die 590.000 Quadratmetern (plus 169 Prozent) und Handelsunternehmen mit gut 570.000 Quadratmetern (minus 40 Prozent).
Gut gefüllte Projektpipeline für 2024
Für 2024 sieht Neumeier aber eine gut gefüllte Projektpipeline: „Wenngleich nicht jedes geplante Projekt 2024 bereits umgesetzt werden wird, so sprechen wir doch von zwölf bis 13 Millionen Quadratmetern projektierter Logistikimmobilienfläche, von denen rund drei Millionen Quadratmeter bereits in konkreten Nutzerverhandlungen sind“, so Neumeier. Zumal seien die Finanzierungskosten für Neubauten wieder spürbar gesunken, sodass er mit einer Markterholung ab dem zweiten Halbjahr 2024 rechne. Regionen mit dem größten Potenzial sind laut Logivest Leipzig/Halle, Duisburg/Niederrhein sowie Berlin/Brandenburg.
Brownfields holen auf
Eine immer größere Rolle bei Neubauprojekten werden dabei Brownfields spielen. Logivest hat die entwickelten sowie projektierten Green- und Brownfields erstmals erfasst und kommt zu folgendem Ergebnis: Während 2023 die Greenfieldflächen bei rund 2,6 Millionen Quadratmetern lagen, machten Brownfields weniger als die Hälfte aus. 2024 werden rund acht Millionen Quadratmetern projektierte Greenfieldfläche dann schon voraussichtlich rund 5,5 Millionen Quadratmetern Brownfieldfläche gegenüberstehen. „Es stehen schlicht immer weniger Greenfieldflächen in attraktiven Lagen zur Verfügung. Zugleich werden Greenfields politisch immer schwieriger“, erklärt Neumeier.