Jungheinrich hat seine Bilanz für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 vorgelegt. Wie der Hamburger Intralogistik-Konzern meldet, bewegte sich der Auftragseingang von Januar bis September mit 3,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Diese Kennzahl umfasst den wertmäßigen Auftragseingang in allen Geschäftsfeldern des Gabelstapler- und Intralogistikherstellers – Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst.
Der Auftragseingang der Monate Januar bis September 2022 und der Auftragsbestand zum 30. September 2022 wurden dabei um Bestellungen aus Russland bereinigt. Vor dem Hintergrund des von Russland begonnenen Krieges gegen die Ukraine hatte der Vorstand mit Wirkung ab dem 2. März 2022 entschieden, bis auf Weiteres keine Fahrzeuge und Ersatzteile mehr nach Russland und Belarus zu liefern.
Jungheinrichs Umsatz lag in den ersten drei Quartalen mit 3,4 Milliarden Euro 12,5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 266 Millionen Euro, die EBIT-Rendite betrug 7,8 Prozent. „Jungheinrich ist gut durch die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres gekommen und kann ein robustes Ergebnis vorweisen“, bewertet Lars Brzoska, Vorstandsvorsitzender der Jungheinrich AG, das Zahlenwerk.
Hohe Nachfrage bei Automatiksystemen
Wesentlicher Treiber für das Umsatzplus war Konzernangaben zufolge insbesondere das Neugeschäft, unter anderem aufgrund sehr guter Zuwächse bei den Automatiksystemen. Die Herausforderungen in den Lieferketten – insbesondere infolge des Russland-Ukraine-Krieges und der andauernden Corona-Pandemie – seien weiterhin sehr hoch gewesen. Aufgrund der globalen Vernetzung hätten sich die Auswirkungen der Lieferkettenengpässe auf das gesamte Lieferanten- und Materialportfolio sowie die dazugehörenden Logistikkapazitäten erstreckt. Produktionsunterbrechungen hätten durch gezieltes Lieferketten-Management bislang weitgehend erfolgreich vermieden werden können, so Jungheinrich.
Auch fürs Gesamtjahr Umsatzplus erwartet
Die Annahme, dass es bis zum Jahresende nicht zu erheblichen Produktionsunterbrechungen kommt und Lieferketten weitgehend intakt bleiben, bildet auch die Basis der im September konkretisierten Gesamtjahresprognose von Jungheinrich. Es könne demnach aber nach wie vor nicht ausgeschlossen werden, dass eine Verknappung von Gas zu gravierenden Einschränkungen in der Produktion führen kann, heißt es in der Konzernmitteilung.
Laut Prognose vom 23. September peilt Jungheinrich 2022 einen Auftragseingang zwischen 4,6 und 4,9 Milliarden Euro an (2021: 4,9 Milliarden Euro). Der Konzernumsatz dürfte sich innerhalb einer Bandbreite von 4,6 bis 4,8 Milliarden Euro bewegen (2021: 4,2 Mrd. Euro). Das EBIT wird nach aktueller Einschätzung zwischen 340 und 380 Millionen Euro liegen (2021: 360 Millionen Euro). Dementsprechend wird eine EBIT-Rendite innerhalb einer Bandbreite von 7,2 Prozent bis 8,0 Prozent erwartet (2021: 8,5 Prozent).