Hamburg. Die JT Energy Systems übernimmt das ehemalige Solarworld-Werk in Freiberg nahe Dresden. Jungheinrich, Anbieter von Flurförderzeugen und Logistiksystemen, und der Batteriehersteller Triathlon Holding hatten das Unternehmen Anfang des Jahres gründet. Wie die Unternehmen melden, werde in Freiberg das größte europäische Produktionszentrum für Batterien und Ladesysteme in der Intralogistik entstehen. Ziel sei die frühzeitige Sicherstellung von Produktionskapazitäten für die stark wachsende Nachfrage an Lithium-Ionen-Batterietechnologie und Ladesystemen sowie anderen Industrieapplikationen in der Intralogistik.
Produktionsstart im ersten Quartal 2010
Der operative Start für das über 42.000 Quadratmeter große Werk Freiberg ist für das erste Quartal 2020 geplant. Es werden kurzfristig rund 200 Arbeitsplätze geschaffen. „Nach dem ersten Schritt – der Gründung von JT Energy Systems – wollen wir konsequent und engagiert die Nachfrage am Markt mit innovativen Lösungen erfolgreich und nachhaltig bedienen“, werden die Geschäftsführer der JT Energy Systems, Reinhild Kühne und Martin Hartmann, zitiert. „Mit der Übernahme des Werkes in Freiberg gewinnen wir bereits jetzt notwendige Produktionskapazitäten sowie einen hervorragenden Standort, mit dem wir für den weiteren Ausbau unserer Lithium-Ionen-Batterie- und Ladegeräte-Produktion gerüstet sind.“
Der Lithium-Ionen-Technologie werden gegenüber den bisher bei Flutförderzeugen eingesetzten Blei-Säure-Batterien viele Vorteile zugeschrieben: Dazu zählen neben einer hohen Leistung auch schnelle Ladezeiten, Wartungsfreiheit sowie eine lange Lebensdauer. Durch schnelle und kurze Zwischenladungen kann ohne Batteriewechsel ein nahezu durchgehender Einsatz der Flurförderzeugflotte rund um die Uhr gewährleistet werden.
Eingetrübtes Wirtschaftsklima bremst Kunden-Investitionen
Dass Jungheinrich so massiv in die Li-Ionen-Technologie investiert, dürfte auch strategische Gründe haben. Der Hamburger Intralogistikspezialist hat im Rahmen seiner Halbjahresbilanz die Gesamtjahresprognose für den Auftragseingang nach unten korrigiert. Laut Hans-Georg Frey, Vorstandsvorsitzender Jungheinrich, wirkten sich die Unsicherheiten aus den andauernden Handelskonflikten mittlerweile auch auf die Intralogistikbranche aus. Nach einem starken Start in das laufende Geschäftsjahr verspüre man seit kurzem einen deutlichen Rückgang der Investitionstätigkeit der Kunden. (mh)