Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA hat in den ersten neun Monaten des Jahres trotz höherer Umsätze weniger verdient. Nach Angaben vom Montag stieg der Umsatz zwar um 8,7 Prozent auf rund 1,17 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,08 Mrd Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank jedoch um 1,2 Prozent auf 160,1 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 162,1 Millionen Euro.
Die HHLA profitierte nach eigenen Angaben vor allem von steigenden Umsätzen für die überdurchschnittlich lange Lagerung von Containern auf den Anlagen sowie von einem erneut gestiegenen Anteil der Bahntransporte. So seien in den ersten neun Monaten 1,05 Millionen Container mit der Bahn transportiert worden - 3,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Containerumschlag bei den Schiffen sank um 5,7 Prozent auf rund 4,87 Millionen Standardcontainer (TEU) gesunken, wobei in Hamburg etwa 4,6 Millionen TEU (minus 2,3 Prozent) abgefertigt wurden. Hauptursache für den Rückgang waren eine begrenzte Umschlagkapazität infolge der hohen Lagerauslastung sowie geringere Ladungsmengen aus Nordamerika und Fernost (ohne China), wie die HHLA erklärte.
Bei den internationalen HHLA-Containerterminals verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang um 41,7 Prozent auf 264.000 TEU. Grund hierfür ist den Angaben zufolge der russische Angriff auf die Ukraine, durch den der Umschlag am HHLA-Terminal in Odessa eingestellt werden musste. Das verstärkt genutzte Terminal in Estland sowie Zuwächse im italienischen Triest konnten den Ausfall in der Ukraine nur teilweise ausgleichen, wie das Unternehmen mitteilte.
Die HHLA - zuletzt wegen der chinesischen Beteiligung an einer ihrer Terminalbetreibergesellschaften in den Schlagzeilen - rechnet für das Gesamtjahr mit einem deutlichen Umsatzanstieg. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern bleiben die Hafenlogistiker bei ihrer Prognose von 175 Millionen bis 210 Millionen Euro.