Köln. Ladungsträger wie Europaletten, Gitterboxen, Halb- und Viertelpaletten digital, transparent und effizient verwalten: Das haben sich die Teilnehmer des Blockchain-Projekts „Block4Log“ unter der Leitung von GS1 Germany auf die Fahnen geschrieben. Wie die Standardisierungsorganisation mitteilt, wurden nun wichtige Entscheidungen zu Prozessen, Technologie und Governance gefällt. Das aus rund 20 Unternehmen bestehende Projektteam habe demnach sowohl den Scope festgelegt und alle Anforderungen prozessseitig formuliert, als auch sich für eine geeignete Blockchain-Technologie für das Ladungsträgermanagement und den passenden Tauschprozess entschieden.
Konsortialvertrag auf den Weg gebracht
So wurde „Hyperledger Fabric“ als geeignete Blockchain-Technologie festgelegt, weil „sie in der Praxis bereits bekannt, erprobt und weit verbreitet ist und dabei ein großes Maß an Datensicherheit mitbringt“, wie Regina Haas-Hamannt, Lead Innovation and Academy bei GS1 Germany, erklärt. Als weiteres wichtiges Etappenziel gilt demnach der Entwurf eines Konsortialvertrags, der jetzt auf Basis des Governance-Konzepts erstellt wurde.
Sobald der Konsortialvertrag mit allen Projektpartnern abgestimmt und von diesen unterzeichnet wurde, sollen im kommenden Jahr mit der Entwicklung und der Inbetriebnahme der Kerninfrastruktur die nächsten Schritte vollzogen werden. Sie soll die Basis für die neue Block4Log-App bilden, die konkret für den Ladungsträgertausch zwischen allen Partnern entlang der Supply Chain genutzt werden soll. Die Markteinführung der Block4Log-App wird für 2022 angestrebt.
Pooling-Dienstleister Paki einer der Projektpartner
Als Projektteilnehmer bei „Block4Log“ im Bereich Logistik sind DHL, Nagel-Group, Thermotraffic sowie Paki Logistics an Bord. „Wir engagieren uns in diesem Projekt, weil es sich der Entwicklung der ersten Blockchain-Anwendung für den Tausch von Ladungsträgern widmet und wir die Entwicklung eines zukünftigen Standards für den Ladungsträgertausch aktiv vorantreiben möchten“, so Christian Agasse, CEO von Paki Logistics, in einer separaten Mitteilung des Pooling-Dienstleisters. Der Tauschvorgang sei demnach oftmals noch sehr ineffizient und intransparent und mit hohem Ressourceneinsatz verbunden. „Das Pooling vor allem von nicht gebrandeten Ladungsträgern wie der Europalette im offenen Pool eignet sich sehr gut für die Anwendung der Blockchain-Technologie, weil diese Ladungsträger ähnlich wie eine Währung fungieren“, so Agasse weiter. Die Blockchain-Technologie garantiere damit die Korrektheit der Transaktionen und vereinfache die Kontenführung zwischen den Parteien. (mh)