Als Fachlagerist ist man der Fachmann im Lager: Weil man die Ware selbst annimmt und einlagert, weiß man genau, wo alles steht und wie viel davon. Somit fällt auch das Versenden zusammengestellter Lieferungen nicht schwer – ebenso wenig wie das Ausstellen von Lieferpapieren, oder dem Be- und Entladen der Transporter. In der Ausbildung zum Fachlageristen erlernt man das alles, genau so wie den Umgang mit Ladekränen, Hebebühnen, Gabelstaplern und Handscannern.
Ist die Fachlagerist Ausbildung eine kaufmännische Ausbildung?
Ob es sich bei der Ausbildung zum Fachlageristen um eine kaufmännische Ausbildung handelt ist nicht eindeutig zu beantworten. Der Fachlagerist zählt, wie auch die Fachkraft für Lagerlogistik und für Hafenlogistik, zu den Warenumschlag- und Lagerberufen. Allerdings kann man die Ausbildung auch oft unter den kaufmännischen Ausbildungen gelistet finden.
Zu den kaufmännischen Ausbildungen zählen beispielsweise auch der Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen, für Express-, Kurier- und Postdienstleistungen, für Groß- und Außenhandelsmanagement, für Büromanagement, oder für IT-System-Management. Diese zeichnen sich durch Tätigkeiten des Handels aus, wie organisieren, beraten, planen, kommunizieren, verwalten, Preise berechnen, Prozesse optimieren und Rechnungen erstellen.
Was macht man in der Ausbildung zum Fachlageristen?
Die Ausbildung zum Fachlageristen beinhaltet beispielsweise folgende Inhalte:
- Ware auszeichnen, sortieren und für die Lagerung und den Transport vorbereiten
- Lagerbestände und Auftragsunterlagen kontrollieren und Lagerkennzahlen unterscheiden
- Gefahrgüter, gefährliche Arbeitsstoffe, Zollgut, verderbliche Waren handhaben
- Zusammengestellte Sendungen und Begleitpapiere auf Vollständigkeit prüfen, Transportgüter kennzeichnen, beschriften und sichern
In der Berufsschule lernt man unter anderem Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde, und das richtige Lagern, Verpacken und Kommissionieren von Gütern, sowie Datenverarbeitung.
Wie lange dauert die Fachlagerist Ausbildung?
Die Ausbildung zum Fachlageristen dauert nur 24 Monate (zwei Jahre). Damit ist sie ein Jahr kürzer als die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Wo genau die Unterschiede zwischen Fachlagerist und Fachkraft für Lagerlogistik liegen, erklären wir in folgendem Artikel: Was ist der Unterschied zwischen Fachkraft für Lagerlogistik und Fachlagerist?
Kann man die Ausbildung zum Fachlageristen verkürzen?
Eine Verkürzung ist in Abstimmung mit dem Ausbildungsbetrieb in der Regel möglich. Laut Bundesagentur für Arbeit kann man häufig die vorgeschriebene Ausbildungsdauer verkürzen, sofern
- man über einen mittleren Bildungsabschluss, allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife verfügt. Damit kann man seine Ausbildungszeit um bis zu 6, beziehungsweise 12 Monate verkürzen. Allerdings muss man dafür gemeinsam mit dem Ausbildungsbetrieb einen Antrag bei einer zuständigen Kammer stellen (beispielsweise der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer).
- Ein bestimmter Notendurchschnitt in der Zwischenprüfung kann ebenfalls eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung ermöglichen. Dazu muss ein Antrag gestellt werden, dem die Berufsschule und der Ausbildungsbetrieb zustimmen müssen.
- Eine vorherige, abgeschlossene Ausbildung kann die Ausbildung ebenso um bis zu zwölf Monate verkürzen. Auch Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr können gegebenenfalls angerechnet werden. Hierfür muss ebenfalls gemeinsam mit dem Ausbildungsbetrieb ein Antrag bei einer zuständigen Kammer gestellt werden.
Wo kann man sich nach der Ausbildung zum Fachlageristen bewerben?
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Fachlageristen findet man in einigen Speditionen Arbeit, sowie in anderen Logistik- und Handelsfirmen. Zudem findet man in jedem Industriebetrieb, das ein Lager hat, einen möglichen Arbeitgeber. Diese reichen von der Automobilindustrie bis zu Zementherstellern.