Jena. Alle zehn Thüringer Autobahntunnel sollen bis Ende 2022 mit einer Falschfahrererkennung ausgestattet sein. Das teilte die Niederlassung Ost der Autobahn GmbH des Bundes im Vorfeld des Deutschen Tunnelkongresses mit, der am Mittwoch und Donnerstag in Jena stattfindet.
Zwar werde schon mit Sensorik und Videoüberwachung gearbeitet, sagte ein Sprecher. Modernste Erkennungssysteme, etwa mithilfe von Wärmebild-Technologie, erhöhten aber noch einmal die Sicherheit. Der Freistaat hatte angesichts mehrerer schwerer Geisterfahrer-Unfälle schon zuvor den Willen bekundet, solche Systeme einbauen zu lassen.
Tunnel-Spitzenreiter
Thüringen ist nach Angaben der Autobahn GmbH bundesweiter Tunnel-Spitzenreiter mit rund 40 unterirdischen Kilometern. Der Rennsteigtunnel mit seinen knapp acht Kilometern Länge ist zudem der längste betriebene Straßentunnel Deutschlands.
Ihn und andere Thüringer Tunnel erwartet ab kommenden Frühjahr auch eine besondere Wäsche: In der Autobahnmeisterei in Zella-Mehlis am Ende des Rennsteigtunnels steht nach Angaben des Sprechers seit einer guten Woche ein neues Tunnelwaschfahrzeug. Es soll künftig weniger Streckensperrungen nötig machen, da es beim obligatorischen Frühjahrsputz nach den dreckigen Wintermonaten nur eine Fahrspur benötigt.
Bei dem Kongress in der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena treffen sich zahlreiche Expertinnen und Experten, um sich über die neuesten Sicherheits- und Technologiestandards für die langen Röhren auszutauschen. Auch ein Exkurs zum Jagdbergtunnel in Jena ist geplant, um die dortige Brandbekämpfungsanlage zu besichtigen. (dpa)