Göttingen. Die Zufall Logistics Group hat im Geschäftsjahr 2009 deutliche Umsatzverluste verzeichnet. Mit einem Umsatz in Höhe von 219 Millionen Euro verlor die Spedition im Vergleich zu 2008 gut 22 Millionen Euro, das war ein Minus von 9,3 Prozent. „Auch wenn sich mittlerweile die Lage im ersten Quartal 2010 in einigen Bereichen leicht entspannt hat, blicken wir auf eine handfeste globale Wirtschaftskrise zurück, die auch an uns nicht spurlos vorübergegangen ist“, machte Zufall-Geschäftsführer Gerhard Grüneklee deutlich. Innerhalb der einzelnen Geschäftsfelder verzeichnete das Familienunternehmen Umsatzrückgänge bei nationalen Transportdienstleistungen mit einem Rückgang um 10,3 Prozent sowie im internationalen Waren- und Güterverkehr mit minus 18,2 Prozent. Der Bereich Kontraktlogistik konnte hingegen zulegen. Er trug mit Erlösen in Höhe von 21,6 Millionen Euro (2008: 16,4 Millionen Euro) und damit einem Wachstum von 31,2 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Auch die Nachtexpress-Dienstleistung Night Star Express (NSE) entwickelte sich in der abgelaufenen Periode laut Zufall-Gruppe positiv: Im Nachtexpress wurden 9,8 Prozent mehr Sendungen als im Vorjahr befördert. Trotz der wirtschaftlich angespannten Gesamtsituation baut Zufall die Beschäftigtenzahl um 86 Mitarbeiter aus – nicht zuletzt durch die Inbetriebnahme des Logistikzentrums in Kandel. Im Geschäftsjahr 2009 arbeiteten somit 1484 Frauen und Männer – unter ihnen 119 Auszubildende – an den elf Standorten der Zufall Logistics Group. „Wir haben sehr frühzeitig auf die Indikatoren reagiert und mit der Ausweitung unserer Vertriebsaktivitäten sowie der zeitweisen Einführung von Kurzarbeit die richtigen Schritte eingeleitet“, sagte Grüneklee. So haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten. Zufall-Geschäftsführer Jürgen Wolpert blickt optimistisch in die Zukunft. „Wir sind auf einem sicheren Kurs und gehen für 2010 von einem Wachstum um fünf Prozent aus“, sagte Wolpert. Der Transport- und Logistik-Dienstleister plant im aktuellen Geschäftsjahr den Ausbau viel versprechender Geschäftsfelder und die Erweiterung des Dienstleistungsportfolios. Anfang April hat Zufall in Göttingen das gesamte Güterverkehrszentrum (GVZ) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schienenstrang als neuer Betreiber übernommen. Die 9000 Quadratmeter große Logistikanlage wird unter anderem für das Göttinger Traditionsunternehmen Novelis genutzt. In Kürze wird die Zufall zudem in Frankfurt am Main Präsenz zeigen und eine Niederlassung eröffnen. Vornehmlich Teil- und Komplettladungen und Zoll Service sollen dort angeboten werden. (sb)
Zufall rechnet mit Wachstum
Umsatz sinkt 2009 um 9,3 Prozent / Familienunternehmen setzt auf Wachstum durch Diversifizierung und neue Standorte