Hamburg. Das Unternehmen die Wollmilchsau untersuchte Arbeitsmarktdaten der Verkehrs- und Logistikbranche sowie Online-Recruiting und kam zu folgendem Ergebnis: Die Schere zwischen allgemeinen Arbeitslosenzahlen und der Anforderungsrealität klafft weit auseinander.
Dazu wurden zunächst Arbeitsmarktdaten von einschlägigen Berufsbildern ausgewertet. Darüber hinaus wurde stichprobenartig das Online-Recruiting von 140 entsprechenden Unternehmen untersucht.
In Großbritannien führt der Mangel an Lkw-Fahrern bereits zu leeren Regalen in den Supermärkten. Und auch in Deutschland zeichnet sich ein ähnlich großer Mangel ab. Die Folgen bleiben abzuwarten.
Auf der einen Seite herrscht in einigen Berufen also extremer Fachkräftemangel und der Nachwuchs fehlt, auf der anderen Seite stehen viele Arbeitslose Stellen gegenüber, die sie wegen mangelnder Qualifizierung nicht ausführen können. Im Bereich Verkehr und Logistik (ohne Führung von Fahrzeugen) kommen auf eine ausgeschriebene Stelle ganze 14,75 Arbeitslose. Bei den Führern von Fahrzeug- und Transportgeräten sind es über alle Jobs hinweg 6,75. Und trotzdem gibt es in der Branche einen starken Fachkräftemangel, der sich zeigt, wenn man die einzelnen Jobs genauer unter die Lupe nimmt.
So zeigt sich etwa bei den Lokführern, dass rein rechnerisch nicht einmal jede zweite Stelle besetzt werden kann. Ebenfalls große Mängel zeigen sich bei Lkw-Fahrern mit einer Arbeitslosen-Stellen-Relation von nur 1,13.
Aktiv versus Passiv – der Arbeitsmarkt verändert sich
Die geringe Zahl an verfügbaren Fachkräften führt zu einem großen passiven Arbeitsmarkt, Fachkräfte werden also aus bestehenden Arbeitsverhältnissen abgeworben. Umso wichtiger deshalb, dass Arbeitgeber sich im War for Talents gut positionieren, um möglichst viele potenzielle Kandidaten zu erreichen: Der Fachkräftereport der Onlineplattform meinestadt.de ergab: Wenn es darum geht, herauszufinden, ob es sich bei einem potenziellen Arbeitgeber um ein gutes Unternehmen handelt, sagen knapp 70 Prozent der Befragten, sie würden dessen Karriere-Webseite checken. Allerdings verfügen nur 63 Prozent der untersuchten Unternehmen über einen Link zur Karriereseite im Headermenü ihrer Homepage. Eine gute Strategie zur Bewerbungsvermeidung. (ste)