Der Verband Die Güterbahnen warnt davor, dass sich die Trassenpreise ab Dezember 2024 verdoppeln könnten.
Die Gründe dafür: die neue Bahntochter DB Infra Go habe angekündigt, dass die Trassenpreise ab dem kommenden Jahr um 13,4 Prozent steigen sollen. Laut dem Verband eine Steigerung in nie dagewesener Höhe. Gleichzeitig habe die Bundesregierung die Trassenpreisförderung kurzfristig ausgesetzt und plane diese nur in reduzierter Form fortzusetzen
Durch das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren drohe den Verbandsmitgliedern eine Preissteigerung von 113 Prozent gegenüber Dezember 2023. Denn nach Rechnung des Verbandes könnten sich durch die beiden Faktoren die Kosten für einen Standard-Güterzug im Zeitraum vom Ende des Fahrplanjahrs 2023 (9. Dezember 2023) bis zum Start des Fahrplanjahrs 2025 (15. Dezember 2025) von effektiv 1,22 Euro pro Zugkilometer auf bis zu 2,60 Euro erhöhen.
Laut dem Verband kommt die Bundesnetzagentur am 17. Januar zu einer öffentlich-mündlichen Verhandlung zusammen, um darüber zu beraten, ob höhere Trassenpreise genehmigungsfähig sind. Nach Ansicht der Güterbahnen kann die Kostenspirale mittelfristig nur durch eine Reform des Trassenpreissystems im Eisenbahnregulierungsgesetz (ERegG) gestoppt werden. Bis dahin stünden dem Schienengüterverkehr ohne ausreichende Trassenpreisförderung Ladungsverluste an den Lkw in großen Mengen bevor.
Mit der Neugründung einer gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft habe die Branche auf ein Umdenken gehofft. „Stattdessen zeigt sich, dass sich die Wettbewerbsbedingungen für die Schiene im Vergleich zum Lkw schneller und stärker verschlechtern als je zuvor“, so Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbands. Es sei die gewinnorientierte Logik der DB Netz, die sich auch bei der vermeintlich gemeinwohlorientierten InfraGo fortsetzt, teilt die Organisation weiter mit.