Hannover. Der Reise- und Schifffahrtskonzern TUI erwägt, die finanzielle Unterstützung für die bald nicht mehr zum Konzern gehörende Tochter Hapag-Lloyd auszuweiten. „Wir denken darüber nach, dass wir uns über unsere vertraglichen Verpflichtungen hinaus bei der Finanzierung der Hapag-Lloyd engagieren“, sagte TUI-Sprecher Robin Zimmermann heute der Finanz-Nachrichtenagentur „dpa-AFX“. „Damit soll die Liquidität der Reederei auch nach dem Closing sichergestellt werden. Dieses Engagement, dessen Höhe zurzeit noch nicht feststeht, wird zeitlich begrenzt und zu marktüblichen Konditionen erfolgen.“ Die „Financial Times Deutschland“ berichtet, dass TUI dem Hamburger Konsortium, das Hapag-Lloyd kaufen will, einen Kredit über rund eine Milliarde Euro angeboten habe. „Es geht jetzt darum, den Deal zu retten“, habe ein Beteiligter gesagt. Die Konditionen eines solchen Kredits seien aber noch völlig unklar. Das Konsortium feilsche seit Wochen um bessere Konditionen und begründe dies mit dem Einbruch der Frachtraten in der Containerschifffahrt. Lieber noch als ein Darlehen wäre den Hamburgern „ein niedrigerer Kaufpreis“, heiße es aus dem Käuferkreis. Dagegen allerdings sperre sich TUI bislang. Die auch im Bericht anklingende Befürchtung, der geplante Kauf könne scheitern, wies Zimmermann zurück. „Wir haben keinen Zweifel daran, dass es zum Closing kommt. Wir befinden uns im konstruktiven Dialog mit dem Konsortium.“ Zuletzt hatten Spekulationen über ein Scheitern die TUI-Aktie Mitte Januar schwer belastet. (dpa)
TUI versucht Hapag-Lloyd-Deal zu retten
Reisekonzern erwägt Ausweitung der finanziellen Unterstützung für verkaufte Reederei