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Transportmarkt sieht Talsohle erreicht

27.08.2009 16:33 Uhr
Transportmarkt sieht Talsohle erreicht
Die befragten Unternehmen rechnen mit einem leichten Anstieg beim Transportaufkommen
© Foto: Arndt

Experten des Transportmarktbarometers von Progtrans und ZEW rechnen im kommenden Halbjahr mit leicht steigenden Mengen und stabilen Preisen

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Basel/Mannheim. Der durch die anhaltende Wirtschaftskrise bedingte Abwärtstrends bei den Transportmengen hat vorerst seinen Tiefpunkt erreicht. Das geht aus den neuesten Ergebnissen des Transportmarktbarometers von Progtrans und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor, bei dem 300 Unternehmer zu der Entwicklung des Transportmarktes in den kommenden sechs Monaten befragt werden. „Die aktuellen Ergebnisse und deren Veränderungen gegenüber den Vorquartalen verstärken den schon im zweiten Quartal feststellbaren Eindruck, dass die Talsohle teilweise durchschritten scheint“, heißt es darin hinsichtlich der Mengenentwicklung. Demnach sind die meisten Experten des Transportmarktbarometers der Ansicht, dass das Aufkommen im Straßengüterverkehr im kommenden Halbjahr stabil bleiben oder sogar zulegen wird. Immerhin 42 Prozent rechnen im grenzüberschreitenden Verkehr mit westeuropäischen Ländern mit einem moderaten Zuwachs. Auch bei den Firmen der Binnen- und Seeschifffahrt überwiegen die positiven Perspektiven. Die Unternehmen im Kombinierten Verkehr sowie Kurier- und Expressdienstleister beurteilen die künftige Konjunkturentwicklung ebenfalls optimistisch. So erwartet etwa die Hälfte der KV-Anbieter in den nächsten Monaten stabile Tonnagezahlen. Im Deutschlandverkehr rechnen 36 Prozent sogar mit einem leichten Anstieg, im Westeuropaverkehr immerhin noch 25 Prozent. Die Aufkommensentwicklung bei den KEP-Diensten wird von den Experten vergleichsweise zuversichtlich eingeschätzt: Gut die Hälfte – beim Osteuropaverkehr fast zwei Drittel – erwartet zwar nur ein gleich bleibendes Transportaufkommen. Aber immerhin fast ein Drittel rechnet im kommenden halben Jahr mit leicht steigender Nachfrage. Die Luftfracht und der Schienengüterverkehr bekamen die Folgen der globalen Wirtschaftskrise in besonderem Ausmaß zu spüren. Hier sind die Experten derzeit noch pessimistisch. Denn die Luftfrachtmengen sind schon seit November 2008 rückläufig und erreichten im 1. Halbjahr 2009 nur noch das Niveau des ersten Halbjahres 2006. Die von Progtrans und ZEW befragten Luftfrachtunternehmen rechnen darum kurzfristig mit keiner Veränderung. Im Europa- und Nordamerika-Verkehr erwartet rund die Hälfte unveränderte Mengen, aber gut 20 Prozent ein leicht rückläufiges Aufkommen. Im Schienengüterverkehr rechnen die Experten mehrheitlich mit einem stabilen Aufkommen, die übrigen erwarten eher eine moderate Fortsetzung des Abschwungs als einen neuen leichten Aufschwung. Unternehmen rechnen mit stabilen Transportpreisen Auf die rückläufigen Transportmengen reagierten die Transportunternehmen teilweise mit einer Reduzierung der Kapazitäten – nicht nur im Luftverkehr und in der Seeschifffahrt, sondern auch im Straßengüterverkehr. Gleichzeitig verschärfte sich aber auch der Preiswettbewerb, während der kostendämpfende Rückgang der Kraftstoffpreise gestoppt wurde. Diese gegenläufigen Einflussfaktoren sorgen in den einzelnen Transportmärkten momentan für unterschiedliche Perspektiven was die Transportpreisentwicklung angeht. Die aktuellen Ergebnisse des Transportmarktbarometers zeigen, dass die befragten Unternehmen für das kommende Halbjahr überwiegend mit stabilen Preisen rechnen. So werden beim Straßen- und Schienengüterverkehr sowie bei den KEP-Diensten überwiegend stabile, im Kombinierten Verkehr tendenziell steigende, bei den anderen Verkehrszweigen hingegen tendenziell sinkende Preise erwartet. Bei der Seeschifffahrt gibt es sehr uneinheitliche Erwartungen zur Preisentwicklung. Zudem erwartet mindestens die Hälfte der Experten von Progtrans und ZEW in den nächsten sechs Monaten stabile LKW-Preise – das ist deutlich mehr als bei unseren letzten Erhebungen in den beiden ersten Quartalen 2009. Im Schienengüterverkehr rechnet sogar ein Drittel der Befragten von stabilen Preisen. Die Luftfrachtraten werden nicht nur durch die Mengenentwicklungen und den Wettbewerb auf den einzelnen Relationen, sondern sehr stark auch durch die Kerosinpreise bestimmt. Die Experten sehen hier – außer im Europaverkehr – noch kein Ende dieser Talfahrt. Bei der Einschätzung der Entwicklung der Binnenschifffahrtsraten sind sich die Unternehmen weniger einig: Rund die Hälfte der Transportfirmen rechnet in allen drei Teilmärkten (Deutschland-, West- und Osteuropaverkehr) mit stabilen Preisen, ein gutes Viertel mit schwach sinkenden Frachtraten (um -1 bis zu -3 Prozent), etwa 20 Prozent hingegen mit steigenden Preisen. (ag)

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