Wegen des am Montag, 27. März, geplanten bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor warnt die Logistikbranche vor einem "Versorgungschaos" und fordert die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. "Der Streik wird auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten massiv treffen", sagte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der "Bild" am Freitag, 24. März. Es drohe Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden könnten.
Streiks in ganz Deutschland geplant
Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag, 27. März, zu einem großangelegten bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft. Damit dürfte Deutschland auf der Schiene, auf Flüssen und an Flughäfen weitgehend still stehen. Am Flughafen München findet angesichts der angekündigten Warnstreiks am kommenden Sonntag, 26. März, und Montag, 27. März, kein regulärer Frachtverkehr statt. Das teilte die Flughafengesellschaft mit.
Engelhardt sagte, Verdi nötige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Handeln. "Es wäre daher sinnvoll, wenn Verkehrsminister Wissing das Fahrverbot für Lkw an diesem Sonntag aufheben würde. Das könnte viel von dem Chaos und dem Schaden für die Wirtschaft abmildern, den Verdi anrichten will."
Was will Verdi?
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.