Innsbruck. Das österreichische Bundesland Tirol hat die Verlängerung der deutschen Grenzkontrollen scharf kritisiert. Sie sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Landeschef Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch. Der Anteil der Südafrika-Variante an allen Corona-Infektionen in Tirol liege nur noch bei 3,5 Prozent.
Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe selbst eingeräumt, dass der Anteil der Südafrika-Mutation im Saarland bereits über 15 Prozent betrage und damit vier Mal so hoch sei wie in Tirol. „Trotzdem wird Tirol bewusst an den Pranger gestellt, während man in Deutschland auch weiterhin auf strenge Kontrollmaßnahmen zur direkt angrenzenden französischen Region Moselle verzichtet“, so Platter. Er setze darauf, dass die Europäische Kommission und die österreichische Bundesregierung ein Ende dieser „ungerechtfertigten Schikane“ gegen Tirol erwirkten.
Deutschland hatte seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol am Mittwoch um weitere zwei Wochen verlängert. Von dort dürfen aktuell nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es etwa für Lastwagenfahrer und Grenzgänger mit systemrelevanten Berufen. Sie müssen einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. (dpa/ja)