Thesen 2014

Thesen 2014 Im Verbund stark Den glänzenden Aussichten für 2014 zum Trotz – das Ladungsgeschäft bleibt steinig, das Geschäftsmodell vieler Transportbetriebe ist schwierig. Was Firmen in diesem Segment von Stückgut-speditionen lernen können. Die Aussichten für 2014 sehen blendend aus. So stieg das das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen in den kommenden sechs Monaten im Dezember auf 62,0 Punkte von 54,6 Zählern im November, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilt. Das ist der höchste Stand seit April 2006. Und dem DIHK zufolge wird Deutschland in diesem Jahr so viel exportieren wie nie zuvor. Doch die Verheißung auf das schnelle Glück könnte trügerisch sein – auch und gerade im deutschen Ladungsverkehr. Denn es ist fraglich, ob das nach wie vor praktizierte Geschäftsmodell vieler kleiner Transportbetriebe im Ladungsverkehr mit linienförmigem Fahrtenmuster und unsystematischer Rückladungssuche auch mittelfristig eine Zukunft hat. Zumal der Kosten- und Wettbewerbsdruck in diesem Segment anhaltend hoch bleiben wird. Wenn Unternehmen im Ladungsverkehr also mittelfristig bestehen bleiben wollen, hilft alles nichts: Um produktiver zu werden, muss die Dienstleistung im Ladungsverkehr stärker systematisiert und industrialisiert werden. Mit allen Vor- und Nachteilen, die eine solche Industrialisierung im Ladungsverkehr mit sich bringt. Für kleinere Betriebe heißt das in erster Instanz eines: Sie müssen kooperieren, sich stärker in Verbünden organisieren und dauerhaft engagieren – mit einer starken Dachmarke, starken Systemzentrale, einem zentralen Key Account Management und idealerweise einer zentralen Disposition. Natürlich gibt ein Unternehmer damit potenziellen Wettbewerbern Einblick in sein Geschäft und ein gutes Stück seiner unternehmerischen Eigenständigkeit an eine Systemzentrale ab. Das mag vielen nicht schmecken. Ist es doch gerade der Wunsch nach Eigenständigkeit, der viele Menschen zum Unternehmertum drängt. Andererseits zeigt die Stückgutbranche, welche betriebswirtschaftlichen Vorteile der Zusammenschluss von Gleichgesinnten für Klein- und Mittelstandsbetriebe bringt. Der Weg dorthin ist steinig, im Ladungsverkehr dürfte er aber die einzige Möglichkeit sein, um mittelfristig als Betrieb zu überleben.❙❚■ Eva Hassa Zur Person Eva Hassa ist für die Ressorts Transport + Logistik und Ausbildung + Karriere zuständig. Die Speditionskauffrau und Übersetzerin arbeitet seit 1993 als Redakteurin für die Verkehrs- Rundschau. Ihre Meinung zur These an: eva.hassa@springer.com

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