Köln/München. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) will künftig vermehrt auf Manipulationen beim elektronischen Fahrtenschreiben in Lastkraftwagen achten. Das kündigt BAG-Präsident Andreas Marquardt in einem exklusiven Interview mit der VerkehrsRundschau an (Ausgabe 6 vom 11. Februar 2011). Nicht zulässige Veränderungen am so genannten digitalen Tachografen kämen immer häufiger vor. „In ganz Europa nimmt die kriminelle Energie in diesem Bereich zu", sagt der Chef der Kölner Kontrollbehörde. Genaue Fallzahlen liegen dem BAG derzeit aber nicht vor.
Die Manipulationen erfolgen laut Marquardt zum Beispiel durch die Verwendung von Magneten oder Veränderungen an der Motorsteuerung. Auch ein Eingriff in die Software des Gerätes kann die Kölner Behörde nicht ausschließen.
Der digitale Tachograph ist seit 1. Mai 2006 für neue Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht Pflicht. Das elektronische Aufzeichnungsgerät ersetzt die bisher verwendeten Tachoscheiben, mit denen unter anderem die Lenk- und Ruhezeiten sowie die gefahrenden Geschwindigkeiten aufgezeichnet wurden. Ein Argument für die Einführung des digitalen Tachographen war auch die Unterbindung von Manipulationen, wie sie beim mechanischen Fahrtenschreiber vorkamen.
Das BAG führte im Jahr 2010 über 600.000 LKW-Kontrollen auf deutschen Straßen durch. Dabei wurde unter anderem die Einhaltung der Gefahrgut-, Abfall- oder Sozialvorschriften überprüft. (ak)
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Benjamin Haas
volvotrucker
Rolf Freitag