Maximilian Schäfer, CEO der Transportmanagement-Plattform InstaFreight, kritisiert das EU-Mobilitätspaket als „umwelttechnische Schweinerei“. Seiner Ansicht nach entstehen dadurch viel mehr Lkw-Leerfahrten. Er will entgegenwirken durch Verlagerung auf die Bahn.
InstaFreight digitalisiert und automatisiert den Datenfluss zwischen Verladern und Transportführern. Der Unterschied zu vielen anderen Transportmanagement-Plattformen besteht darin, dass der Kunde seinen Transport umwelttechnisch analysieren kann und unter anderem CO2-Bewertungen für verschieden Verkehrsträger bekommt.
Emissionen, genauer gesagt deren Reduzierung, sind Schäfer ein Anliegen. Aus diesem Grund ist er auch Kritiker des aktuellen EU-Mobilitätspaketes: „Ich bin sicher, dass durch die jetzt geltenden Regeln die Leerfahrten drastisch ansteigen werden. Wir habe berechnet, dass es um vier bis fünf Mio. Tonnen zusätzliche CO2-Emissionen geht – und das in einer Situation, wo wir eigentlich dramatisch Dekarbonisieren müssten!“
Kundendaten als Gewinnbringer?
Um trotzdem Emissionen zu reduzieren, sieht Schäfer „Daten als schärfstes“ Schwert. Das Ziel seiner Firma ist die Auswertung und Analyse der Daten seiner Kunden. InstaFreight hat dazu die Möglichkeit geschaffen, die Daten aus rund 350 verschiedenen Telematiksystemen auszuwerten. „Wir müssen dazu kommen, diesen Datenschatz besser zu nutzen.“ Als Beispiel nennt Schäfer die teils schlechte Kommunikation in vielen Unternehmen zwischen In- und Outbound. „Da liefert ein Lkw an, würde eine benötigte Relation auf der Rückfahrt bedienen. Trotzdem kommt ein zusätzlicher Lkw zum Einsatz, weil man nicht miteinander kommuniziert oder weil es um ein paar Cent Mehrpreis geht.“
Vortrag Maximilian Schäfer, InstaFreight
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