Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat seine Konjunkturprognose unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs erneut nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr erwartet der DIHK nun nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,0 bis 1,5 Prozent, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Mitte Februar, vor Beginn des Krieges, hatte der Verband noch 3,0 Prozent vorausgesagt – auch diese Prognose war aber bereits von zuvor 3,6 Prozent nach unten korrigiert.
Dem Bericht zufolge rechnet ein Drittel der 25.000 Unternehmen, die an der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage teilgenommen haben, in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verschlechterung der Geschäfte. Eine Verbesserung erwarten demnach nur 19 Prozent. Besonders groß sei der Pessimismus am Bau und in der Industrie. „Einen solchen Stimmungseinbruch haben wir in der Industrie bislang nur während der Finanzkrise und beim ersten Lockdown 2020 erlebt“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben dem „Handelsblatt“.
„Aufpassen, dass hier nicht etwas ins Rutschen gerät“
Zu schaffen machen der Wirtschaft den Angaben nach vor allem die stark gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe: 78 Prozent der befragten Unternehmen bezeichneten diese als eines ihrer größten Geschäftsrisiken, in der Industrie sind es sogar 93 Prozent. „Wir müssen aufpassen, dass hier nicht etwas ins Rutschen gerät und wir Kernbranchen verlieren“, sagte Wansleben. (tb/dpa)