Bratislava. Am Freitagmorgen sind in der Slowakei strengere Einreisebestimmungen in Kraft getreten. Wer nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft ist, muss sofort nach der Einreise eine 14-tägige Quarantäne antreten. Ein Freitesten ist frühestens nach dem fünften Tag möglich. Die Regel gilt selbst dann, wenn jemand nur kurz zum Einkaufen in einem Nachbarland war. Erst Mitte Juni hatte das EU-Land großzügige Lockerungen verkündet. Es vollzog nun aber aus Angst vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eine abrupte Kehrtwende.
Vor allem unter den zahlreichen Berufspendlern löste die kurzfristige Regeländerung Empörung und Proteste aus, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete. Am ungarisch-slowakischen Autobahn-Grenzübergang am Südrand der Hauptstadt Bratislava ließ eine Grenzblockade von in Ungarn wohnenden und in Bratislava arbeitenden Slowaken die Polizei zunächst kapitulieren. Um den entstandenen Stau aufzulösen, räumten Polizisten eine Fahrspur und ließen vorübergehend alle wartenden Autos völlig unkontrolliert durchfahren, während sie nur mehr die Protestkundgebung überwachten.
Grenzblockaden und Protestaktionen gegen die Verschärfung hatten die Regierung in Bratislava schon im Voraus zu kleineren Zugeständnissen bewogen. So hob sie die völlige Schließung kleinerer Grenzübergänge wieder auf und akzeptierte für Pendler eine Übergangsfrist bis 9. August, während der auch die erste Impfdosis für eine Einreise ohne Quarantänepflicht reicht. (dpa)