Rostock. Der Seehafen Rostock musste 2011 mit 22,3 Millionen Tonnen einen Umschlagsrückgang von sechs Prozent im Vergleich zu Vorjahr hinnehmen. „Insbesondere der heftige Einbruch beim Rohölumschlag verhagelte uns die Umschlagbilanz", sagte Hafenchef Ulrich Bauermeister am Freitag in Rostock. Der gesamte Umschlag von Flüssiggütern ging um 38 Prozent auf 2,9 Millionen Tonnen zurück.
Bauermeister führte diese Entwicklung auf die zu geringe Wassertiefe des 6,6 Kilometer langen Seekanals von derzeit 14,50 Meter zurück. Dies verhindere, dass Tanker mit einem Ladevolumen von 120.000 Tonnen Rostock anlaufen können. Mit einer Wassertiefe von 16,50 Meter könnte dieser Wettbewerbsnachteil aufgehoben werden. Die Planungen für die Vertiefung des Seekanals seien weitgehend abgeschlossen, sagte Bauermeister. Angaben zum Baubeginn beziehungsweise den Kosten wollte er aber nicht machen.
Teils erhebliche Rückgänge musste der Hafen auch beim Umschlag von Weizen und Roggen hinnehmen. „Wegen der Wetterkapriolen des letzten Jahres fehlten ganz einfach die Erträge und damit die Umschlagmengen", sagte Bauermeister.
Die Zahl der Fährpassagiere auf den Linien nach Dänemark, Schweden, Finnland und Polen nahm um 50.000 auf gut 2 Millionen ab. Mit dem Einsatz der neuen, wesentlich größeren Fährschiffe der Reederei Scandlines auf der Linie Rostock-Gedser werde ab diesem Frühjahr eine Trendwende erwartet, zeigte sich der Hafenchef überzeugt.
Nach Worten von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) steht der Rostocker Hafen für traditionelle Stärken und neue Chancen. Mecklenburg-Vorpommern sei Teil des Ostseeraums. Hier liege ein wichtiger Teil der wirtschaftlichen Zukunft. „Und der Weg dahin führt über den Rostocker Hafen", sagte Sellering. (dpa)