Logistikstandort Deutschland: Schaffen wir die Wende?
Der Logistikstandort Deutschland soll international wettbewerbsfähig bleiben und seine Position als globale Drehscheibe ausbauen, heißt es in der Politik. Stattdessen droht nun der Abstieg in die B-Liga. Woran liegt das, und was hilft dagegen? Eine Diskussion mit Experten aus Wirtschaft, Logistik und Transport.
VR: Herr Bangen, Sie sind CEO bei Duisport und verantworten damit Europas wichtigste Logistik-Drehscheibe. Wie steht es um den deutschen Logistikstandort?
Markus Bangen (Duisport): Symptomatisches Beispiel dafür ist unsere Region hier in Duisburg. Früher hatten wir vier Standort-Vorteile: den Rhein als Verkehrsträger für die Industrie, gut ausgebildete Fachkräfte, eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur und günstige Energie. Und heute? Heute steht das alles auf wackligen Füßen. Jeder Politiker hält sich aber mit Kritik zurück, weil in den vergangenen 20 Jahren fast jede Partei - egal ob in der Landes- oder Bundesregierung - in der Regierungsverantwortung war. Und jeder hat zugewartet, egal ob beim Schienennetz, bei den Brücken oder den Binnenwasserstraßen. Wenn wir aber den Logistikstandort Deutschland erhalten wollen, müssen wir dringend das Thema Infrastruktur angehen, und zwar…