Köln. Fahrassistenzsysteme tragen erheblich zu mehr Verkehrssicherheit bei und werden deshalb zunehmend Pflicht. Sie müssen allerdings verlässlich über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs gewartet und kontrolliert werden, sonst können sie selbst zum Risikofaktor werden. Im Jahr 2029 könnte es nach Hochrechnungen der Fachleute von TÜV Rheinland und des britischen Transport Research Laboratory (TRL) auf den Straßen in der Europäischen Union durchschnittlich rund 790.000 Risikoereignisse im Jahr geben, die allein auf eine verminderte Leistung von Spurhalteassistenzsystemen zurückgehen. So lautet das zentrale Ergebnis der Studie zur "Leistungsfähigkeit von Fahrassistenzsystemen über ihre gesamte Lebensdauer".
Für die Studie untersuchten die Fachleute am Beispiel von Spurhalteassistenzsystemen (Lane Keeping Assistants, LKA), wie sich alterungsbedingter Verschleiß, Schäden am System und Unfälle oder mangelnde Kalibrierung von Kameras beim Austausch von Windschutzscheiben auf die Funktion von Assistenzsystemen konkret auswirken.
Regelmäßige technische Prüfung für dauerhafte Zuverlässigkeit
Je nach Szenario zeigte sich in der aktuellen Studie von TÜV Rheinland und TRL, dass die geschätzte Zahl der durchschnittlichen jährlichen Risikoereignisse durch Fehlfunktionen der Systeme sogar bis zu 2,3 Millionen betragen kann. Als so genannte Risikoereignisse gelten Fehler im System, die die Leistung vermindern. In der Studie sind Fehlermechanismen, die zu einer verminderten Leistung des LKA führen, als Risikoereignis definiert. Ein Risikoereignis kann beispielsweise dann auftreten, wenn sich ein Spurhalteassistenzsystem wie vorgesehen abschaltet, weil es wegen stark verschmutzter Windschutzscheiben nicht mehr richtig "sehen" kann. (ste)