Hamburg. Die Containerreederei Hapag-Lloyd sieht sich für das weitere Wachstum der Branche gerüstet. „Wir haben 2010 für die Zukunftsfähigkeit von Hapag-Lloyd viel erreicht", berichtete Vorstandschef Michael Behrendt am Montag in Hamburg. Die Wende aus den roten Zahlen wurde 2010 geschafft und gleich mit dem bisher besten Geschäftsjahr abgeschlossen. Vier Großcontainerschiffe sind neu bestellt, ein Sparprogramm über 1,1 Milliarden US-Dollar (800 Millionen Euro) ist abgearbeitet und bei Bedarf werden auch wieder Mitarbeiter (aktuell: 6900) eingestellt.
Die weltweit fünftgrößte Reederei blickt zuversichtlich nach vorn: „Die Containerschifffahrt bleibt auch in Zukunft eine Wachstumsindustrie", sagte Behrendt. Er berichtete von einem prognostizierten weltweiten Wachstum für dieses Segment von mindestens 7,0 Prozent 2011.
Für Januar bis September 2010 wurde eine Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 506 Millionen Euro ausgewiesen. Im gesamten Jahr zuvor lag es bei minus 583 Millionen Euro. Der Umsatz betrug rund 4,6 Milliarden Euro. Jahreszahlen für 2010 liegen noch nicht vor. „2010 wird als das beste Geschäftsjahr in die Geschichte von Hapag-Lloyd eingehen. Die neun Monate waren es schon", sagte Behrendt. Staatsbürgschaften hatte das in der Wirtschaftskrise angeschlagene Unternehmen zurückgegeben, Finanzschulden bei den Eignern getilgt. Das Konsortium „Albert Ballin" um den Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne und die Stadt Hamburg halten 50,2 Prozent, der Reisekonzern TUI 49,8 Prozent.
Das Konsortium hatte sich 2008 zusammengetan, um einen Verkauf des Hamburger Traditionsunternehmens nach Fernost und damit die Auflösung des Unternehmens zu verhindern. Die Eigentümer haben mit den Vorbereitungen für einen Börsengang begonnen. „Es wird die Möglichkeit eines Börsengangs geprüft. Dem habe ich nichts hinzuzufügen", sagte Behrendt.
Hapag-Lloyd hatte Ende 2010 mehr als 130 Schiffe im Dienst. Die bestellten Containerriesen werden Kapazität für je 13 200 Standardcontainer haben. Insgesamt erhält die Reederei zwischen Mitte 2012 und Ende 2013 zehn Großschiffe für den Fernostverkehr. (dpa)