Berlin. Führende Verkehrspolitiker von CSU und Bündnis90/Die Grünen sind sich einig, dass der Straßenverkehr der Zukunft nachhaltiger und klimafreundlicher gestaltet werden muss. Straße könne nicht länger nur aus Beton und Asphalt bestehen, müsse vielmehr auch „intelligente Faktoren“ integrieren, betonten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und dessen Baden-Württembergischer Kollege Winfried Hermann auf einer Diskussionsveranstaltung des Straßenverbands Pro Mobilität.
Der Grünen-Politiker Hermann verwies auf das kürzlich in Betrieb genommene Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg in der Region Karlsruhe, Bruchsal, Heilbronn. Dort können Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben, etwa automatisiertes Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste.
Schneller auf Innovationen reagieren
Bundesverkehrsminister Scheuer betonte die Notwendigkeit, auf Innovationen schneller zu reagieren. Er nannte als Beispiel den Notbremsassistenten. Dessen Abschalten durch den Lkw-Fahrer werde noch vor der Sommerpause durch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung untersagt. Auf internationaler Ebene setzt sich das Verkehrsministerium für den verpflichtenden Einbau von Abbiege-Assistenzsystemen in Lkw ein.
Markus Oeser, Leiter des Instituts für Straßenwesen an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), plädierte für einen nachhaltigen Straßengüterverkehr. Derzeit entwickeln Aachener Forscher einen Straßenbelag, der Solarenergie liefert; neben seiner Funktion als Verkehrsträger. Mit dem erzeugten Strom könnten Elektro-Autos während der Fahrt kabellos aufgeladen werden. (jök)