Der Otto-Versand will in fünf Jahren etwa zehn Prozent des Umsatzes über das Internet erzielen. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende der Versandhaus-Gruppe, Michael Otto, bei der Einweihung des um einen weiteren Bauabschnitt erweiterten Versandzentrums in Haldensleben bei Magdeburg an. Der Erweiterungsbau, der einen Ausstoß von jährlich 100 Millionen Sendungen ermöglicht, sei ein strategischer Pfeiler für den weiter an Bedeutung gewinnenden elektronischen Handel. Vom Wachstum im E-Commerce könne allerdings nur profitieren, wer über eine leistungsfähige Logistik-Infrastruktur verfüge, sagte Otto. Dies übersähen viele Internet gestützten Markteinsteiger. Eine Folge sei, dass diese dann die Erwartungen der Kunden bei der Lieferpünktlichkeit nicht erfüllen könnten. Das Versandzentrum Haldensleben ideale Plattform für die Weiterentwicklung des Unternehmens auf den Märkten Mittel- und Osteuropas, sagte Peer Witten, im Vorstand verantwortlich für die Geschäftsentwicklung beim Versand-Konzern. Ein großer Teil der Waren würden vom Hamburger Hafen per Binnenschiff nach Magdeburg befördert, von wo aus sie mit dem Lkw nach Haldensleben gelangten. Die Bahn spiele hingegen eine untergeordnete Rolle, obwohl das Versandzentrum über ein eigenes Anschlussgleis sowie ein über ein mobiles Umschlaggerät für Wechselbrücken und Container verfügt. Der Grund sei der Mangel an attraktiven Angeboten seitens der Bahn, mit der man darüber weiter im Gespräch sei, sagte Witten der Verkehrsrundschau. Die Auslieferung der Sendungen an den Kunden erfolge mehrheitlich mit dem Lkw.
Otto Versand: Internet braucht leistungsstarke Logistik
Zweiter Bauabschnitt Versandzentrum Haldensleben eingeweiht