Wien. Die österreichische Transportwirtschaft hat eine Stilllegungsprämie vorgeschlagen, sollte ein älterer Lkw, Bus oder ein älteres Sattelzugfahrzeug durch ein schadstoffärmeres neues Fahrzeug ersetzt werden. „Aufgrund der Corona-Krise werden derzeit weniger Neufahrzeuge angeschafft. Wenn wir verhindern wollen, dass alte Nutzfahrzeuge mit höherem Schadstoffausstoß länger gefahren werden, müssen wir handeln“, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich in einer Aussendung. Zur Finanzierung der Prämie können Klacska zufolge die Einnahmen aus den sogenannten externen Kosten bei der Lkw- und Bus-Maut herangezogen werden.
Darüber hinaus müssen die Infrastrukturkosten generell sinken, so Klacska: „So wie für die Schiene bereits angekündigt, muss auch die Nutzung der Infrastruktur auf der Straße günstiger werden. Nur so werden wir die Krise bewältigen und auch für die Zeit danach gut aufgestellt sein.“
Kritik am Ausschluss von Investitionsprämie
Heftig kritisiert die Wirtschaftskammer, dass Lkw von den Fördermaßnahmen der Investitionsprämie ausgeschlossen seien. Günther Reder, Obmann des Fachverbandes des Güterbeförderungsgewerbes, bezeichnet diese Regelung als „völlig unverständlich“. Entgegen den Versprechen von Seiten der Politik würden diejenigen ausgeschlossen, die den Lkw als Betriebsmittel brauchen und diesen mit der modernsten am Markt verfügbaren Euro 6-Technologie einsetzen und in Krisenzeiten investieren wollen, sagte Reder. Derzeit gebe es nur Förderungen für Technologien, die im Bereich Lkw keine Marktreife haben. (ms)