Wilnsdorf. Es ist eine rekordverdächtige Aufgabe für Ingenieure: Beim laufenden Neubau einer Autobahnbrücke in der Nähe von Siegen soll eine 100.000 Tonnen schwere Brückenhälfte im Ganzen um 20 Meter verschoben werden. Das Bauwerk ist damit fast so schwer wie der Kölner Dom, dessen Gewicht ohne Fundamente auf rund 120.000 Tonnen geschätzt wird. „Einen solchen Querverschub auf Fundamentebene hat es in dieser Größenordnung in Deutschland noch nicht gegeben”, heißt es in einer Projektbroschüre des Landesbetriebs Straßen.NRW. Die Aktion wird ein bis zwei Tage dauern und ist für 2022 geplant.
Bei der Aktion an der „Sauerlandlinie” wird aus zwei Brückenneubauten mit jeweils der halben Breite das komplette Bauwerk zusammengefügt. Das wird ein bis zwei Tage dauern und ist für 2022 geplant. Die Hälfte der A-45-Autobahnbrücke von Wilnsdorf soll mitsamt der bis zu 66 Meter hohen Pfeiler verschoben werden. Die Pfeiler stehen dabei jeweils auf zwei Schiebebahnen. Als Gleitmittel kommt Fett oder handelsübliches Spülmittel zum Einsatz, wie der Leiter der Koordinierungsstelle A45, Karl-Josef Fischer, berichtete. Starke Hydraulikpressen sollen die Brückenhälfte bewegen. (dpa)