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NRW: Alarmierender Sanierungsbedarf an Brücken und auf Straßen

24.02.2023 15:26 Uhr | Lesezeit: 2 min
NRW: Alarmierender Sanierungsbedarf an Brücken und auf Straßen
In NRW sind laut Bundesverkehrsministerium 873 Brücken-Teilbauwerke an Autobahnen besonders sanierungsbedürftig (Symbolbild)
© Foto: dpa|Friso Gentsch/picture-alliance

Dass es akuten Sanierungsbedarf an Brücken und Straßen in NRW gibt, ist bekannt, wie auch das Beispiel Rahmedetalbrücke zeigt. Neue Kontrollen lassen aufhorchen.

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Viele Brücken in Nordrhein-Westfalen weisen einen alarmierenden Sanierungsbedarf auf. Das hat eine aktuelle Bauwerksprüfung des Landesbetriebs Straßen.NRW ergeben.

Derzeit haben 296 Brücken in NRW maßgeblichen Sanierungsbedarf, wie NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am 24. Februar bei einem Besuch der ebenfalls betroffenen Wipperbrücke Ohl auf der B 256 berichtete.

Demnach sind 205 Ersatzneubauten, 22 Brückenverstärkungen und 69 Instandsetzungen erforderlich, um „Defizite im Tragverhalten“ auszugleichen. Der Kostenrahmen wird auf gut 1,8 Milliarden Euro beziffert.

Darüber hinaus seien in NRW laut Bundesverkehrsministerium 873 Brücken-Teilbauwerke an Autobahnen besonders sanierungsbedürftig, berichtete Krischer. „Wir haben uns jahrzehntelang zu wenig um die vorhandene Infrastruktur gekümmert. Das holt uns jetzt mit kaputten Brücken ein.“ Ihr Erhalt sei „vielerorts akut gefährdet“.

Knappe Ressourcen für Brückenbau und -sanierung

Krischer äußerte sich angesichts zu knapper Finanz- und Personalressourcen besorgt, dass sich der Zustand vieler Bauwerke im Sanierungsstau der nächsten Jahre weiter verschlechtern werde. Laut der jüngsten Bauwerksprüfung hat etwa die Hälfte der untersuchten Brücken sowohl auf Landes- als auch auf Bundesstraßen die Zustandsnote 2,0 bis 2,4 erreicht. Dies wird als „befriedigender Bauwerkszustand“ bewertet.

Dass der Großteil der geprüften Bauwerke noch im grünen Bereich liegt, kann die Fachleute angesichts der absehbaren Bugwelle an dringenden Sanierungsarbeiten nicht beruhigen. Die Rahmedetalbrücke an der A45 war jahrelang mit derselben Note 3,0 (nicht ausreichender Bauwerkszustand) bewertet worden, bevor sie im Dezember 2021 wegen neuer alarmierender Befunde plötzlich voll gesperrt werden musste.

„Ein großer Teil der Brücken in Nordrhein-Westfalen wurde in den 60er und 70er Jahren gebaut“, erläuterte Krischer. Viele hätten mindestens die Hälfte ihrer rechnerischen Nutzungsdauer längst hinter sich gelassen. Eine weitere Verschlechterung ihres Zustands sei angesichts des stark gestiegenen Güterverkehrs mit schweren Lastwagen absehbar.

Sanierungsstau auch bei Straßen

Vor ganz ähnliche Probleme sehen sich die Städte und Gemeinden gestellt. „Der Sanierungsstau bei den Straßen ist hoch“, sagte der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, der Deutschen Presse-Agentur. Für NRW gehe man von etwa 10 Milliarden von bundesweit fast 40 Milliarden Euro aus.

Baumaterial sei teuer und Personal sowohl in den Straßen- und Tiefbauämtern als auch auf den Baustellen knapp, erläuterte er. Hinzu komme die hohe Inflation. „Auch wenn die Städte einen großen Teil ihres Investitionsetats in die Straßen stecken, kommen bei steigenden Preisen unter dem Strich weniger sanierte Straße heraus.“

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KOMMENTARE


Reinhold Paul

26.02.2023 - 09:45 Uhr

Guten Tag, also eigentlich hätte die Brücke auch konventionel abgebrochen werden können. Bei dieser Entscheidung wäre ein westlicher Neubau der den Gesamtverkehr tragenden ersten Brückenhälfte schon Ende 2022 bez. Mitte 2023 überfahrbar gewesen. Danach hätte man zu genüge Zeit gehabt die alte Brücke unter Vollsperrung der Altenaer Str. abzubrechen. Oder ? Guten Tag, der seitlich geplante Neubau war ürsprünglich für ein unnötiges Provisorium geplant. Zudem sollte dieses soweit ich mich erinnern kann auf der Westseite, mit starker Bebauung, entstehen. Die Ostseite hätte kaum oder weniger Probleme gemacht. Eigentlich wäre es mit weniger Schwierigkeiten in FR Dortmund möglich gewesen, wie bereits erwähnt, eine dauerhafte erste den Gesamtverkehr tragende Brückenhälfte mit entsprechender Verziehung der A45 zu bauen. Die Idee hatte keiner, oder keiner machte sich hierüber Gedanken. Da wollte man lieber warten um den wundersamen, überflüssigen, klimaschädlichen, teuren, zeitaufwendigen, Ingeneure beglückenden, Querverschub auch hier durchzuführen. Hatte bei der Lennetalbrücke, obwohl auch hier, wie in fast allen anderen Fällen nicht nötig so viel Beifall gebracht. Auch bei der Talbrücke Rälsbach hier sogar Verschub unten an den Pfeilerfundamenten kommt diese teure überflüssige Lösung zum Einsatz. Deutsche Ingeneurfähigkeiten dürfen aber nicht dazu führen den Bürgern Schaden zuzuführen, schlimm genug sind unnötige Umweltbelastungen und hohe Kosten. Bei wirklich verantungsbewussten Beamten und Ingeneuren hätten spätestens bei dem vorgezogenen Neubau der Brücke Brunsbecke, da baugleich mit Rahmedetalbrücke, die Alarmglocken schrillen müssen. Ein optischer Vergleich vor Ort oder ein kritischer Blick in die Brückenbücher hätte den Neubau der Rahmedetalbrücke priorisiert. Aber so ist es bei uns eben gekommen Planfeststellung vor Vernunft, Ästhetik vor Vernunft, Kosten egal, alle Beteidigten können sich nun zurücklehnen und auf fehlende Planfeststellungsunterlagen berufen . Gesunder Menschenverstand spielt hier keine Rolle mehr, keiner muckt auf. Das ist so wie bei Aserix und Obelix im römischen Rathaus, dort fehlte glaube ich die Bescheinigung für den Empfang einer Bescheinigung oder so ähnlich. Gruß R. Paul NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hielt bei der IHK-Jahresveranstaltung in Siegen die Festrede. Wüst (CDU) schürte vor 1500 Gästen in Siegen die Hoffnung auf „Deutschlandtempo“ beim Neubau der A45-Talbrücke Rahmede. Oh je, oh je, bloß kein Deutschlandtempo. Da wäre Chinatempo mit Turbo, oder wenigstens Italientempo, angeraten, oder ? Nein lieber auch das nicht weil: In China hätte man alle am Brückenbau beidigten Führungskräfte erst in Quarantäne geschickt und dabei hätten sie ihr Gesicht verloren. Der italienische Baumeister und Architekt der eingestürzten, nach ihm benannten Morandibrücke, hatte wenigstens wissentlich der Schwachstellen der Brücke schon 1979 eine ständige Wartung angemahnt. Aber auch damals legte man schon zu hohen Wert auf Ästhetik bei diesen Zweck- und Nutzbauwerken für den Strassenverkehr, zu lasten der Stabilität. Die neue Brücke konnte vom Baumeister Morandi, auch mit Blick auf Stabilität ohne unnötigen Schnickschnack, so schnell neu gebaut werden. Aber sie sieht trotzdem gut aus, wir sollten auch mehr Pragmatismus bei den neuen Brücken der Sauerlandlinie zulassen. Es gibt viele preiswerte und schnell umsetzbare Lösungen beim Brückenbau. Auch ohne zeitaufwendige, umweltschädliche und fast immer überflüssige Brückenquerverschübe. Auch für den Ersatzneubau der Rahmedetalbrücke hätte man schon die erste den Gesamtverkehr tragende Brückenhälfte bis Mitte 2024, gut 20 meter neben der alten bauen können. Davon bin ich überzeugt. Danach hätte dann der Abbruch der alten Brücke ohne Hektik erfolgen können. Oder ?


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