Berlin. Die Deutsche Bahn hat einen neuen Anti-Korruptionsbeauftragten. Der 49 Jahre alte Jurist Werner Grebe, bisher bei der Wirtschaftsberatungsfirma KPMG, übernahm am Donnerstag den Posten des Chief Compliance Officer (CCO), wie die Bahn in Berlin mitteilte. Er folgt damit Wolfgang Schaupensteiner, der Mitte Mai wegen der Datenaffäre seinen Hut nehmen musste. Grebe wurde vom Vorstand der Bahn ernannt. Bei KPMG war er der Chef-Ermittler für Wirtschaftskriminalität im Bankensektor. An der Untersuchung von KPMG bei Aufklärung der Bahn-Datenaffäre sei Grebe nicht beteiligt gewesen, hieß es. Als Konsequenz aus den Datenschutz-Verstößen hatte Bahnchef Rüdiger Grube Ende Mai ein neues Vorstandsressort für Korruptionsbekämpfung, Datenschutz und Recht geschaffen. Es soll vom bisherigen Daimler-Manager Gerd Becht geleitet werden, einen Termin für dessen Amtsübernahme gibt es aber noch nicht. Grebe wird dann Becht direkt unterstellt sein. Becht zeigte sich in einer Mitteilung überzeugt, dass sich die Bahn mit Grebe verlorenes Vertrauen bei Mitarbeitern und in der Öffentlichkeit zurückerarbeiten werde. „Herr Grebe besitzt große Erfahrungen in der Compliance-Arbeit und genießt das Vertrauen des gesamten Vorstands“, stellte Becht fest. In der Datenaffäre war im Frühjahr unter anderem aufgedeckt worden, dass die Bahn Daten von 173.000 Beschäftigten durchleuchtet hatte, um Anhaltspunkte für Korruptionsverdacht zu finden. Wegen des Skandals mussten der langjährige Bahnchef Hartmut Mehdorn und drei weitere Topmanager ihre Posten räumen. (dpa)
Neuer Korruptionsbekämpfer bei der Bahn
Werner Grebe beerbt Wolfgang Schaupensteiner als Chief Compliance Officer bei der Deutschen Bahn